Der Glaube an Allah teâlâ
Der Glaube an Allah teâlâ bedeutet, Seiner Existenz, Seiner Einheit, Seiner Erhabenheit und
Allmacht nichts beizugesellen. Der Grundbaustein des Imans an Allah teâla ist im Herzen daran zu
glauben, dass es neben Allah teâlâ keinen anderen Schöpfer gibt, Seine Fähigkeit und Macht, alles
aus dem Nichts zu erschaffen, zu akzeptieren. 1
Akzeptanz und Liebe zu Seiner Religion
Der Glaube an Allah teâlâ ist die vollständige
Akzeptanz und Liebe zu Seiner Religion, die Er durch die Vermittlung der Propheten und deren
Vollendung Er mit dem letzten edlen Propheten Muhammed ﺻﻠﻰ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ و ﺳﻠﻢ gesandt hat, der als
Gnade für die gesamte Schöpfung kam.
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Das Bekenntnis der Gläubigen
Als gläubige Muslime sagen wir „Gewiss, Allah teâlâ ist einzig und hat keine Partner. Es gibt
nichts, das ihm ähnelt. Es gibt nichts, das ihn schwach machen könnte. Es gibt keinen anderen Gott
außer ihm. Er ist der Anfangslose, der Endlose. Seine Existenz endet nicht und er vergeht auch nicht.
Nur das, was er will, geschieht.
Rechtleitung und Abweichung
Allah teâlâ führt diejenigen zur Rechtleitung, die er möchte bzw. welche möchten. Es ist komplett
Ihm überlassen, ob er einen Menschen rechtleiten möchte oder nicht. Wenn ein Mensch auf der Suche
nach der Wahrheit ist, dann wird Allah teâlâ seinen Weg öffnen und ihm mit dem Iman beschenken.
Durch seine Gnade beschützt er ihn und gibt ihm Wohlergehen. Diejenigen, die von der Rechtleitung
abweichen wollen, lässt er abweichen, er lässt sie ohne seine Barmherzigkeit und Hilfestellung allein
und setzt sie einer Prüfung aus. All dies geschieht innerhalb des Willens und der Absicht Allahs,
zwischen seiner Gnade und Gerechtigkeit. Es gibt niemanden, der sein Urteil umkehren kann oder
seine Anordnung aufheben kann, niemanden, der über seine Befehle die Oberhand gewinnen kann
oder gegen kommen kann.
Das Versprechen, das Allah teâlâ mit Adam (a.s) und seinen Nachkommen geschlossen hat, dass
sie Allah als ihren Herrn anerkennen, ist haq (Wahrheit).
Die Schöpfung der Seelen
Im Islam wird gelehrt, dass Allah teâlâ vor der Erschaffung der Welt und ihrer Wesen zunächst die
Seelen aller Menschen erschaffen hat. Diese Seelen wurden im Bereich der spirituellen Welt, auch
bekannt als die Welt der Seelen, versammelt. Anschließend versammelte Allah teâlâ sie alle vor sich
und fragte sie: "Bin ich nicht euer Herr?" Die Seelen antworteten: "Ja, du bist unser Herr." Sie
erklärten, dass sie nur ihm dienen und von ihm Hilfe erbitten würden.
3 Dieser Vorvertrag fand statt,
bevor die Seelen auf die Erde geschickt wurden und ihren Körper erhielten. Dieser Vorvertrag betont
die Verpflichtung der Gläubigen, Allah teâlâ allein anzubeten und seine Führung zu suchen. Es ist
eine Erinnerung daran, dass unsere Existenz und unsere Beziehung zu Allah vor unserer Geburt
begonnen haben und bis in die Ewigkeit andauern werden.
Bitte um Standhaftigkeit im Glauben
Wir bitten Allah teâlâ darum, dass Er uns im Glauben standhaft hält und uns mit diesem Glauben
auch den letzten Atemzug entnimmt. Wir bitten Ihn darum, dass Er uns vor widersprüchlichen
Wünschen, verschiedenen falschen Ansichten schützt. Dass Er uns vor denjenigen Ansichten schützt,
die Gott eine physische Gestalt zuschreiben (Müşebbihe), den Mu'taziliten, den Cehmiyyen, den
Cebriyyen, den Qadariyyen und anderen Sekten, die sich der Sunna und der Gemeinschaft
widersetzen, und dass Er uns vor Innovationen und Irrtümern bewahrt. Wir, die Ahl as-Sunnah,
distanzieren uns von ihnen. Möge Allah teâlâ uns nicht von der ehli sunnah trennen.
Die Einzigartigkeit der Religion Allahs
Die Religion Allahs ist eine einzige, sowohl im Himmel als auch auf der Erde, und das ist die
Religion des Islam. "Gewiss, die Religion Allahs ist der Islam" (Sure Al-Imran, 3:19). "Und wer eine
andere Religion sucht als den Islam, so wird sie bei Allah teâlâ nicht angenommen werden" (Sure Al-
Imran, 3:85), "Heute habe Ich eure Religion für euch vervollständigt" (Sure Al-Maida, 5:3). So lautete
der letzte Vers, welcher durch den Propheten ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ in seiner Abschiedspredigt offenbart
wurde.
Liebe zu Prophet Muhammed und seinen Gefährten
Wer lobende Worte über den Propheten Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, seine Gefährten (Sahaba),
seine reinen Ehefrauen und seine reine Familie äußert, wird von dem Moment an von nifak (Irre)
befreit sein.
Definition und Bedeutung von Nifak (Irre)
Nach dem Islam wird Nifak (Irre) als eine Form des Unglaubens betrachtet. Es bezieht sich auf
die Situation, in der jemand äußerlich als gläubig und Muslim erscheint, jedoch im Herzen Allah teâlâ,
die Propheten des Islam und andere grundlegende Glaubensprinzipien nicht akzeptiert oder daran
zweifelt. Nifak (Irre) wird als Heuchelei (Munafiq) betrachtet, da man eine äußere Haltung des
Glaubens annimmt, während man innerlich nicht davon überzeugt ist.
Wir lieben die Gefährten unseres geliebten Propheten Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ. Wir übertreiben
jedoch nicht in der Liebe und distanzieren uns nicht von ihnen. Wir distanzieren uns von denjenigen,
die ihnen gegenüber sich distanzieren und von denjenigen, die sie im schlechten Erwähnen. Wir
erinnern uns nur mit guten Gedanken an sie. Sie zu lieben ist Teil des Glaubens, der Religion und des
Guten.
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Sie zu verachten ist Unglaube (Schirk) und Heuchelei.
Paradies und Hölle
Im Islam wird gelehrt, dass das Paradies und die Hölle von Allah teâlâ erschaffen wurden und
ewig bestehen werden, ohne zu vergehen oder zu verschwinden. Allah teâlâ hat das Paradies und die
Hölle erschaffen, bevor er andere Geschöpfe erschaffen hat. Das Paradies ist der Ort der Belohnung
für diejenigen, die rechtschaffene Taten auf der Welt vollbracht haben, während die Hölle der Ort der
Bestrafung für diejenigen ist, die sich von Allah teâlâ abgewandt und Sünden begangen haben. Es ist
wichtig, an die Existenz und Ewigkeit dieser beiden Zustände zu glauben und entsprechend danach
zu streben, ins Paradies einzutreten und die Hölle zu vermeiden.
Leben im Grab
Das Leben zwischen der Welt und dem Tag des Jüngsten Gerichts ist das Grab, wo wir warten
werden. Entweder kann es ein Garten aus den Gärten des Paradieses oder eine Grube aus den
Höllenfeuern sein.
Es wird angenommen, dass der Zustand des Grabes vom Glauben und den Taten der Person
abhängt, die darin liegt. Für diejenigen, die im Glauben stark waren und rechtschaffene Taten
vollbracht haben, wird das Grab zu einem angenehmen Ort und ein Garten des Paradieses kann ihnen
dort gewährt werden. Für diejenigen hingegen, die sich von Allah teâlâ abgewandt und schlechte
Taten begangen haben, kann das Grab zu einer qualvollen Erfahrung werden und eine Grube aus den
Höllenfeuern sein.
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Vergebung und Gnade Allahs
Im Islam wird gelehrt, dass selbst diejenigen, die schwere Sünden begangen haben und sich nicht
reumütig (Tevbe) gezeigt haben, nicht unweigerlich für immer in der Hölle zurückgelassen werden,
solange sie den Glauben an Allah teâlâ hatten und den Islam anerkannten. Sie sind dem Willen und
dem Urteil Allah teâlâ unterworfen. Wenn Allah teâlâ es wünscht, kann Er ihnen vergeben und sie
durch Seine unermessliche Gnade begnadigen. Im Qur’an sagt Allah teâlâ diesbezüglich: "Gewiss,
Allah vergibt nicht, dass man Ihm (etwas) beigesellt. Was (alles) außer dem Beigesellen liegt, vergibt
Er wem Er will" (Sure An-Nisa, 4:48, 116).
Wenn Er es will, kann Er sie gemäß seiner Gerechtigkeit in der Hölle für ihre Sünden bestrafen,
dann aber durch Seine Barmherzigkeit und die Fürsprache (Schefaat) des Propheten Muhâmmed ﺻﻞ
ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ und frommen Diener, sie mit der Erlaubnis Allahs aus der Hölle befreien und in das
Paradies schicken. Dieses Verhalten von Allah teâlâ resultiert aus Seiner Freundschaft zu denen, die
Ihn erkennen, und daraus, dass Er seine Diener, die den göttlichen Leitfaden sowohl in dieser Welt
als auch im Jenseits verloren haben und keine Nähe zu ihm gefunden haben, nicht wie die
Ungläubigen behandelt.
Imam Rabbani (rh) sagt:
„Die erste Bedingung/Säule des Glaubens ist der Glaube an Allah teâlâ. Der Ausdruck billahi im
(Amentu-Grundsatz) bedeutet, an die Existenz und die Einheit von Allah teâlâ zu glauben. Allah teâlâ
ist eins, es gibt keinen Gott außer Ihm. Allah teâlâ, der Erhabene, ist der Schöpfer von allem. Er allein
ist der Schöpfer aller Wesen, Stoffe, Körper, Eigenschaften, Ereignisse, Kräfte, Gesetze und
Zusammenhänge in den Himmeln und Erden. Es gibt keinen anderen Schöpfer als Ihn.“
Imam ar-Rabbani (rh) sagt:
Allah teâlâ ist alleinherrschend, es gibt keinen anderen Gott außer Ihm. Allah ist der Schöpfer von
allem. Er hat alle Wesen, Stoffe, Körper, Eigenschaften, Ereignisse, Kräfte, Gesetze und
Verbindungen in der Erde und den Himmeln erschaffen. Er ist der Einzige Schöpfer.
Im Qur’an wird folgendermaßen gesagt:
„Allah ist der Schöpfer von allem, und Er ist Sachwalter über alles." (Sure 39 (az-Zumar), Vers
62)
Das bedeutet, dass Allah der Schöpfer von allem ist. (Zümer 62)
Im Qur’an al-Kerim heißt es:
„ﷲ der Allmächtige ist der Schöpfer von allem. “Sure Zumer 39/62
„ﷲ der Allmächtige ist euer Herr, der Schöpfer aller Dinge. “Sure el-Mu’minun 23/62.
Zusammengefasst bedeutet dies: Die erste Voraussetzung des Glaubens ist also der Glaube an
Allah teâlâ. Der Ausdruck „bei ﷲ “ im Glaubensbekenntnis weist auf den Glauben an die Existenz
und Einheit.
Im Qur’an el-Kerim heißt es (sinngemäß):
„So glaubt an Allah und Seinen Gesandten, den schriftunkundigen Propheten“ Sure el-A’raf) 7/158)
Der Glaube an Seine Engel
Engel sind aus Nur (Licht) erschaffen. Sie sind (leuchtende, geistige) Geschöpfe, die nur Allah
teâlâ dienen. Sie sind weder männlich noch weiblich. Wir müssen akzeptieren und bestätigen, dass
sie alle sündlos und nur allein unserem Schöpfer Allah teâlâ gehorsam sind. Außerdem lieben und
bestätigen wir ihre Taten im Herzen. 6
Im Qur’an al-Kerim heißt es (sinngemäß): „Güte ist vielmehr, dass man an Allah teâlâ, den
Jüngsten Tag, die Engel, die Bücher und die Propheten glaubt“ (Sure 2 (al-Baqara), Vers 177)
Imam ar-Rabbani schreibt:
Die Engel sind intelligenzfähige Lebewesen, die ein sogenanntes Nur haben bzw. aus dem Nur
erschaffen wurden. Die Engel zählen zu geliebten und wertvollen Dienern von Allah teâlâ, sind aber
nicht die Partner oder Töchter Allahs. Sie gehorchen den Befehlen von Allah teâlâ und können ihnen
auch nicht widersetzen bzw. entgegenwirken. Die Engel sind nicht in der Lage, Unheil zu tun. Sie
haben kein Geschlecht, unterscheiden sich also nicht von Männchen oder Weibchen. Sie haben die
Eigenschaft, dass Sie nicht heiraten, gebären, sich vermehren oder jeglicher Weise Kinder bekommen.
Sie brauchen sich nicht zu ernähren. Sie haben also keinen freien Willen und sind nur in der Lage,
Allah teâlâs befehlen zu gehorchen. Allah teâlâ hat einige von den Engeln zu Propheten gesandt und
diesen Engel nennt man Vahiy-Engel (Jibril). Hierbei bezeichnet das Wort „Vahiy“ die Botschaft
Allahs. Die Engel machen keine Fehler, sie vergessen nicht und betrügen auch nicht. Die Botschaften
die, die Engel brachten, sind immer wahr, es ist weder zweifelhaft noch hat es die Möglichkeit
zweifelhaft zu sein. Sie haben nichts weiter zu tun, als den ihnen gegebenen Befehlen Allahs Folge
zu leisten.
Der Glaube an Seine (nicht verfälschten, originalen) Bücher
Der Glaube an Seine Bücher ist für jede/n Muslim/a eine Pflicht. Wir müssen daran glauben, dass
der Zabur, der Tawrat, der Injil, der Qur’an al-Kerim und alle anderen göttlichen Schriften von Allah
teâlâ herabgesandt wurden und dass sie alle wahrhaftig (Gottes Wort) sind. 7
Der Engel Jibril (a.s) ist es, welcher alle Bücher an die Propheten übermittelt hat.
An die Bücher zu glauben bedeutet auch die Tatsache zu akzeptieren und zu bestätigen, dass jene
Bücher, die vor dem Qur’an al-Kerim von Allah teâlâ gesandt worden sind, in der Zwischenzeit von
Menschen verändert worden sind, sodass sie heute nicht mehr das ursprüngliche Wort von Allah teâlâ
repräsentieren.
Außerdem ist es notwendig, daran zu glauben, dass, selbst wenn alle Bücher, die vor dem Qur’an
el-Kerim herabgesandt wurden, intakt und unverändert geblieben wären, Allah teâlâ sie durch den
Qur’an el-Kerim für ungültig erklärt hat und diese somit ihre Verbindlichkeit für die Menschen
verloren haben. Es gibt viele Bücher, die Allah teâlâ herabgesandt hat. Einhundert davon sind kleine
Bücher, die Suhuf (Seiten/Zeilen) genannt werden.
Den folgenden Propheten wurden diese 100 Suhuf offenbart:
- 10 Suhuf an Âdam (a.s) = ﻋﻠﯿﮫ اﻟﺼﻼة واﻟﺴﻼم
- 50 Suhuf an Shît ﻋﻠﯿﮫ اﻟﺼﻼة واﻟﺴﻼم
- 30 Suhuf an Idrîs ﻋﻠﯿﮫ اﻟﺼﻼة واﻟﺴﻼم
- 10 Suhuf an Ibrâhîm ﻋﻠﯿﮫ اﻟﺼﻼة واﻟﺴﻼم
Des Weiteren gibt es vier große Bücher, die den folgenden Propheten offenbart wurden.
- Die Tawrât (Tora) an Mûsâ (Moses) ﻋﻠﯿﮫ اﻟﺼﻼة واﻟﺴﻼم
- Die Zabûr (die ursprünglichen Psalmen) an Dâwud (David) ﻋﻠﯿﮫ اﻟﺼﻼة واﻟﺴﻼم
- Das Injîl (das ursprüngliche Evangelium) an Îsâ (Jesus) ﻋﻠﯿﮫ اﻟﺼﻼة واﻟﺴﻼم
- und als Vollendung Der Qur’an el-Kerim an den letzten geehrten Propheten Muhâmmed ﺻﻞ
ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ
Der Qur’ân el-Kerîm wurde ihm Vers für Vers (tenzilen) herabgesandt. Die Offenbarung wurde in
23 Jahren vollständig abgeschlossen. Der Qur’ân el-Kerîm als letzte göttliche Offenbarung gilt bis
zum Ende der Welt. Es ist unmöglich, dass der Qur’ân el-kerîm seine Gültigkeit verliert oder von
Menschen verändert wird.
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Eine Person, die glaubt, dass Teile oder Ergänzungen im heiligen Qur’ân el-Kerim fehlen, leugnet
den Glauben an Allah teâlâ, den Erhabenen und treten somit aus dem Glauben heraus.
Dies geht aus den folgenden Qur’ân-Versen hervor: „und die an das glauben, was zu dir (an
Offenbarung) herabgesandt worden ist und was vor dir herabgesandt wurde und welche vom Jenseits
überzeugt sind.” (Sure el-Baqara Vers 4)
„Gewiß, Wir sind es, die Wir die Ermahnung [den Qur‘ân] offenbart haben, und Wir werden
wahrlich ihr Hüter sein“ (Sure 15 el-Hijr, Vers 9)
„Es ist fürwahr ein wahrhaftes Buch, an das das Falsche [irgendeine Hinzufügung oder Auslassung]
weder von vorne noch von hinten herankommt [aus keiner Richtung, in keiner Weise], [weil sie] eine
Offenbarung eines Allweisen und Lobenswürdigen [ist]“ (Sure 41 (Fussilat), Verse 41-42).
Der Glaube an die Propheten
Wir müssen akzeptieren und bestätigen, dass alle Propheten von Allah teâlâ, dem Erhabenen,
auserwählt wurden, dass sie alle hingebungsvoll und ehrlich waren und keine Sünde begangen haben.
Eine Person, die einen der Propheten leugnet oder schmäht, wird zum Kafir. Wir müssen daran
glauben, es akzeptieren und bestätigen, dass der erste Prophet Adam ﻋﻠﯿﮫ اﻟﺼﻼة واﻟﺴﻼم und der letzte
Prophet Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ist. Wir müssen darauf vertrauen, dass der letzte Prophet
Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, die Regeln der Religion vollständig und präzise vermittelt hat und wir all
diese Gebote und Verbote akzeptieren und lieben.
Imam ar-Rabbani schreibt:
„Der erste aller Propheten war Adam ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, und der letzte ist unser Prophet Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ
ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ. Zwischen diesen beiden Propheten gab es tausende weitere Propheten, die auf dieser Erde
gelebt haben. Ihre genaue Anzahl ist uns Menschen unbekannt, jedoch ist uns nur eins bekannt, dass
es mehr als 124.000 tausend Propheten gab.
Die Eigenschaften der Propheten
Man muss daran glauben, dass jeder Prophet die folgenden Eigenschaften besitzt: 1-
Vertrauenswürdigkeit (Emanet): Jeder Prophet ist vertrauenswürdig. 2- Wahrhaftig (Sidk): In
Unterwerfung unter Allah teâlâ und anderen Angelegenheiten sind sie wahrhaftig und lügen nicht. 3-
Lehren (Teblig): Die Propheten Lehren uns Allah teâlâs Gebote und Verbote. 4- Gerechtigkeit
(Adil): Sie sind gerecht, handeln gerecht und distanzieren sich von der Grausamkeit. 5- Sündlosigkeit
(Ismet): Die Propheten sind von kleinen sowie auch von großen Sünden geschützt. 6-
Hochintelligenz (Fetanet): Alle Propheten sind schlauer als alle anderen Menschen. 7-
Beständigkeit (Mugame): Keiner der Propheten kann den Ruf des Prophetenseins verlieren.
Allah teâlâ sandte diese Bücher an einige Propheten, indem Er den Engel in ihre gesegneten Ohren
sprechen ließ. Einigen sandte Er auf Tafeln eingeschriebene Bücher, anderen offenbarte Er die
Offenbarung höchstpersönlich. All diese den Propheten offenbarten Bücher sind das ewige,
unerschaffene Wort von Allah teâlâ. Sie sind als Rede von Allah teâlâ ewig, beständig und
unerschaffen. Es sind weder die Worte der Engel noch die der Propheten. Der konkrete Text, den wir
lesen können (z.B. der mushaf des Qur’ân el-kerîm), ist dagegen ein geschaffenes, endliches Objekt.
Dieser Unterschied muss näher erklärt werden.
Sie sind das Wort von Allah teâlâ, des Erhabenen, und dieses ist anders als alle Sprache, die wir
sprechen, im Gedächtnis behalten oder niederschreiben. Das Wort Allahs verhält sich nicht wie die
Existenz der Worte beim Schreiben, Sprechen oder im Geiste. Es besteht weder aus Buchstaben noch
aus Lauten. Der Mensch kann mit seinem begrenzten Verstand die Modalität Allahs und Seinen
Eigenschaften nicht verstehen. Aber Menschen können Sein Wort lesen, es im Gedächtnis behalten
(auswendig) lernen und es niederschreiben.
Das bedeutet, dass man bezüglich Allahs Wort, von zwei voneinander zu unterscheidenden
Aspekten spricht: Wenn man es als dasjenige betrachtet, das von den Menschen wahrnehmbar ist, so
ist es ein Geschöpf und haadith (erschaffen). Wenn man es an sich als das Wort Allahs betrachtet, so
ist es ewig und unerschaffen (qadîm).
Im Qur’an el-Kerim heißt es (sinngemäß): „Diejenigen, die an alle Propheten glauben und keinen
Unterschied zwischen ihnen machen, werden ihren Lohn von Allah erhalten“ (Sure 4 En-Nisa, Vers
152).
Die Mirac Reise ist haq (Wahrheit) und sie ist geschehen. Gewiss wurde der Gesandte Allahs
Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ auf einer nächtlichen Reise mit seinem Körper in den Himmel erhoben.
Es war kein Traum oder gar eine spirituelle Reise, sondern es geschah mit Leib und Seele.
Anschließend wurde er zu einigen erhabenen Stellen gebracht, welche Allah teâlâ wünschte. Allah
gewährte ihm, was Er wollte und offenbarte ihm das, was er ihm offenbart hatte.
Der Hawz (Trinkbecken), der in der Sure Kevser erwähnt wird, den Allah teâlâ dem Propheten
ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ als Barmherzigkeit für seine Ummah gewährt hat, ist haq (Wahrheit).
Tugenden unseres Propheten
Unter den Lebewesen wurde zuerst die Seele von Muhammad, Friede sei mit ihm, erschaffen. Gott,
der Erhabene, sagte: „Ich habe alles für dich erschaffen, wenn du nicht wärst, hätte ich nichts
erschaffen.“ In der Tora, im Evangelium und in den Psalmen wird er gelobt und verkündet.
- Es wurde ihm befohlen, Segen auf ihn zu sprechen. In der Shahada, im Adhan, im Tashahhud
während des Gebets, in vielen Gebeten und im Paradies hat Allah teâlâ seinen Namen neben
Seinem eigenen Namen genannt.
- eim Sitzen im Gebet wurde ihm befohlen, „Esselamü aleyke eyyühennebiyyü ve
rahmetullahi“ zu lesen und ihm Friede zu wünschen. Im Gebet war es nicht erlaubt, dies zu
einem anderen Propheten zu sagen.
- Während Allah, der Erhabene, zu allen Propheten sagt: „O Adam, O Mose, O Jesus“, spricht
er ihn mit „O du Prophet, O du Gesandter“ an.
- Jeder Prophet wurde zu seinem eigenen Volk gesandt, er jedoch zu allen Völkern.
- Sein gesegneter Schweiß roch wie eine Rose.
- Seine Kleidung wurde, egal wie oft er sie trug, nie schmutzig.
- Auch seine Ummah (Gemeinschaft) ist die erhabenste aller Ummahs.
Wunder unseres Propheten
- Das größte Wunder von Muhammad, Friede sei mit ihm, ist der Qur’an.
- Eine seiner berühmtesten Wunder ist die Spaltung des Mondes. Kein anderer Prophet hatte
das Privileg dieses Wunders. Als Muhammad, Friede sei mit ihm, 52 Jahre alt war, kamen die
Anführer der Ungläubigen von Quraysh zu ihm und forderten ihn auf, den Mond zu spalten,
wenn er ein Prophet sei. Muhammad, Friede sei mit ihm, erhob seine gesegneten Hände und
betete. Allah erhörte sein Gebet und der Mond spaltete sich in zwei Hälften, die auf zwei
verschiedenen Bergen zu sehen waren. Die Ungläubigen behaupteten, dass Muhammad,
Friede sei mit ihm, ihnen Magie vorgeführt habe und glaubten nicht an ihn.
- Während der Schlacht von Hayber, als sie ihm vergiftetes Lammfleisch servierten, wurde die
Stimme diese Fleisches gehört, wie es sagte: „O Gesandter Allahs, iss mich nicht, ich bin
vergiftet."
- Ein weiteres großes Wunder ist das Miraj-Wunder, bei dem Muhammad, Friede sei mit ihm, in einer einzigen Nacht von Mekka nach Jerusalem reiste und dann in den Himmel aufstieg.
- In einigen Kriegszügen blieb Muhammad, Friede sei mit ihm, mit seinen Gefährten ohne
Wasser zurück. Er tauchte seine gesegnete Hand in eine Schüssel Wasser und das Wasser floss
kontinuierlich durch seine Finger, sodass die Schüssel nicht leer wurde. Manchmal tranken
80, manchmal 300, manchmal 1500 und während der Tabuk-Kampagne tranken 70.000
Menschen und ihre Tiere aus diesem Wasser. Als er seine Hand aus dem Wasser nahm, hörte
das Fließen auf.
- In der Medina-Moschee gab es einen stehenden Dattelstamm namens Hannane, an dem sich
der Prophet, Friede sei mit ihm, beim Predigen stützte. Als die Kanzel gebaut wurde, ging er
nicht zu Hannane. Die Gemeinde hörte den Dattelstamm Weinen. Als er von der Kanzel stieg,
umarmte er Hannane und das Weinen hörte auf. Er sagte: „Wenn ich ihn nicht umarmt hätte,
würde er bis zum Jüngsten Tag um meine Trennung weinen.“
- Eines Tages lud er einen Bauern zur Religion ein. Der Bauer sagte, wenn er die verstorbene
Tochter meines muslimischen Nachbarn wieder zum Leben erwecke, würde er glauben. Sie
gingen zum Grab und er rief den Namen des Mädchens. Sie hörten eine Stimme aus dem Grab
und das Mädchen kam heraus. Sie fragte: „Möchtest du zurück auf die Erde kommen?“ Sie
antwortete: „Oh, Gesandter Allahs! Ich möchte nicht zurückkommen. Hier bin ich bequemer
als im Haus meines Vaters. Das Jenseits eines Muslims ist besser als sein diesseitiges
Leben.“ Als der Bauer dies sah, kam er sofort zum Glauben.
Das sind wunderbare Eigenschaften unseres Propheten Muhammad, Friede sei mit ihm.
Die Moral unseres Propheten entsprach der Moral des Qur’an. In der Heiligen Schrift lobt unser
erhabener Herr seine Moral und sagt: „Oh Muhammad, du bist wahrhaftig überaus tugendhaft.“ Sein
vorbildliches Verhalten dient uns als Inspiration und ermutigt uns, unseren eigenen Charakter zu
verbessern. Möge Allah uns helfen, seine Lehren zu befolgen und seine vorbildliche Moral zu
erreichen.
- Das Herz unseres Propheten war voller Liebe für die Menschen.
- Er war stets wahrheitsliebend und hielt seine Versprechen. Er mochte keine Lügner.
- Er war äußerst bescheiden und machte keinen Unterschied zwischen arm und reich.
- Er besuchte Kranke und betete für ihre Genesung.
- Er behandelte Frauen äußerst respektvoll und half ihnen in ihren Angelegenheiten.
- Er liebte es, Gäste zu empfangen und bediente sie persönlich.
- Unser Prophet, Friede sei mit ihm, behandelte sowohl Muslime als auch Nicht-Muslime auf die gleiche Art und Weise.
Der Glaube an Qada (Bestimmung) und Qadar (Schicksal)
Wir müssen daran glauben, dass Allah teâlâ den Menschen Irada-i Juz'iyya (Teilwillen) verliehen hat,
dass die Menschen selbst Entscheidungen treffen können, indem sie ihren Teilwillen nutzen und dass
aber all ihre Taten am Ende von Allah teâlâ erschaffen sind. Die Bedeutung von Khair (gut) und Sharr
(Böse) besteht darin, zu wissen, zu akzeptieren und zu bestätigen, dass alle Taten von den Menschen
gewählt und gewollt sind und dass Allah teâlâ sie erschafft, wenn Er sie erschaffen will.
Im Qur’an el-Kerim heißt es (sinngemäß): „Der Befehl Allahs ist ein vorherbestimmter Qadar, der
mit Sicherheit stattfinden wird“ (Sure 33 el-Ahzab, Vers 38).
Der Glaube an den Jüngsten Tag
Der Glaube an den Jüngsten Tag bedeutet, daran zu glauben und zu akzeptieren, dass die Menschen
nach der Vernichtung von Allem auferstehen werden und dass nach dem Gericht und dem Mizan
(Wage) den Muslimen das ewige Paradies und den Ungläubigen die ewige Hölle zugesprochen wird.
Im Qur’an el-Kerim heißt es (sinngemäß): „Sie [Muslime] glauben an Yawm al-akhir“ (Jenseits)
(Sure 2 el-Baqara, Vers 4).
Über den Jüngsten Tag gibt es die folgenden Informationen:
Es wurde nicht bekanntgegeben, wann der Tag des Jüngsten Gerichts stattfinden wird, nur Allah
der Allwissende weiß, wann dieser Tag sein wird. 9
Niemand kann seine Zeit genau abschätzen. Der Gesandte Allahs ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ beschrieb viele
Zeichen auf seine Vorboten hin:
- Hadrat al-Mahdî wird kommen;
- ’Îsâ ﻋﻠﯿﮫ واﻟﺴﻼم wird vom Himmel herabgesandt
- ad-Dajjâl wird auftreten;
- ein Volk namens Ya'jûj und Ma'jûj wird die ganze Welt in Unheil versetzen;
- die Sonne wird im Westen aufgehen;
- gewaltige Erdbeben werden auftreten;
- religiöses Wissen wird vergessen werden;
- Laster und Übel werden zunehmen;
- irreligiöse, unmoralische und unehrliche Menschen werden zu Führern werden;
- die Gebote von Allah teâlâ werden verboten sein;
- Haram wird überall begangen werden;
- Feuer wird aus dem Jemen hervorkommen;
- Meere und Berge werden sich teilen;
- Sonne und Mond werden sich verdunkeln;
- Meere werden sich vermischen, brodeln und austrocknen.
„Die Eshab-ı Kehf werden die Helfer des Mahdi sein und zu diesem Zeitpunkt wird Jesus Isa (a.s).
Vom Himmel herabsteigen und während er gegen den Dajjal kämpfen wird, wird hadrat Mehdi (a.s)
bei ihm an der Seite sein.“ (I.Suyuti)
„Der Weltuntergang wird nicht kommen, bis zehn Zeichen hervorkommen. Eines davon ist die
Herabkunft von Hadrat Isa (a.s.) vom Himmel.“ (Muslim, E. Davud, Tirmidhi, İbni Mace, Nesai,
I.Ahmed, Taberani, İ.Hibban, I.Cerir)
Der Gesandte Allahs ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ sagte: „Wenn Hadrat Isa (a.s) zur Erde herabsteigt, wird er
heiraten, einen Sohn bekommen, vierzig Jahre lang leben und sterben und neben mir begraben
werden.“ (Tirmidhi, Mevahib)
Der Gesandte Allahs ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ sagte: „Nach meiner Religion kommt Hadrat Isa (a.s), wird
den Dajjal töten und dann wird die Apokalypse ausbrechen.“ (I.Ahmed)
„Isa wird kommen und den Dajjal töten.“ (Muslim, I.Ahmed, Taberani, Ruyani, Ziya al makdisi)
Der Prophet Jesus (Friede sei mit ihm) wird als Prophet kommen als eines der 10 Zeichen, um den
Islam zu verbreiten, um der Religion des letzten Propheten Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ 'alayhis-salam
zu dienen.
Ein Prophet kann die Religion eines anderen Propheten verbreiten. Beispielsweise wurde Hadrat
Harun (a.s) als Prophet gesandt, um die Religion von Hadrat Musa (a.s) (Friede sei mit ihm) zu
verbreiten. Derselbe Fall auch bei Hadrat Yahya (a.s) der die Religion Isas (a.s) verbreitet hatte.
Wie schön ist das Leben, nachdem Hadrat Isa (a.s) in der Endzeit herabgestiegen ist. Der Himmel
darf regnen und die Erde darf Pflanzen ernten. Wenn man den Samen auf einen flachen Stein stellen
würde, wird er sprießen. Ein Mensch wird an einem Löwen vorbeigehen, wobei der Löwe ihm nichts
tun wird. Er tritt auf die Schlange, sticht sie aber nicht. Es wird keinen Interessenkonflikt, keinen
gegenseitigen Neid oder Hass zwischen den Menschen geben.) (Abu Said-en-Nakkaş)
„Wenn Isa als gerechter Richter herabsteigt, werden Hass und Neid beseitigt sein.“ (Muslim)
Die Befragung im Grab
In den Hadithen wurde klar verkündet, dass zwei Engel namens Munker und Nekîr in Gestalt von
zwei unbekannten schrecklichen Personen zum Grab kommen und die Menschen befragen werden.
Die Fragen im Grab werden von einigen Gelehrten als grundlegende Fragen des Glaubens betrachtet,
während andere davon ausgehen, dass es sich um den gesamten Glauben handelt. Aus diesem Grund
sollten wir unseren Kindern die Antworten auf folgende Fragen lehren:
- Wer ist dein Herr?
- Was ist deine Religion?
- Wer ist dein Prophet? (Wer ist Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ?)`
Die Gräber derjenigen, die präzise antworten, werden sich weiten, und ein Fenster zum Paradies wird
sich öffnen. Jeden Morgen und jeden Abend werden sie ihren Platz im Paradies sehen und Engel
werden ihnen Gefälligkeiten erweisen und ihnen gute Nachrichten bringen.
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Diejenigen, die nicht präzise antworten können, werden so schwer mit eisernen Hämmern
geschlagen, dass jedes Geschöpf – außer Menschen und Dschinn – sie schreien hören wird. Ihre
Gräber werden so eng, dass sie das Gefühl haben werden, dass ihre Knochen sich miteinander
verflechten. Ein Loch zur Hölle wird sich öffnen. Morgens und abends werden sie ihren Platz in der
Hölle sehen. Sie werden bis zur Auferstehung in ihren Gräbern qualvoll gequält.
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Das Leben nach dem Tod (Jenseits)
Es ist notwendig, an das Leben nach dem Tod zu glauben. Nachdem Fleisch und Knochen verrottet
und zu Erde und Gas geworden sind, werden sich die Körper wieder zusammenfügen; die Seelen
werden in die ihnen gehörenden Körper eintreten und jeder wird von den Gräbern auferstehen. Daher
wird diese Zeit als der Tag der Qiyâma (Auferstehung) bezeichnet.
12
Der Kelime-i Shahâdet (Glaubensbekenntnis)
Das Glaubensbekenntnis muss wie folgt lauten: Ich bezeuge [das heißt, ich habe absolute
Gewissheit und spreche, als ob ich es sehen würde] dass es keinen Gott gibt außer Allah und ich
bezeuge, dass Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ein [menschlicher] Diener, der Gesandte und der letzte
Prophet Allahs ist.
Im Qur’an el-Kerim heißt es (sinngemäß): „Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ist der Gesandte Allahs
und der letzte der Propheten “(Sure 33 el-Ahzab, Vers 40).
Für diejenigen, die an Allah und seinen Propheten glauben, gibt es Belohnungen bei ihrem
Rab“ [Sure 57 (al-Hadid), Vers 19].
Belege für Glaubensgrundlagen
Unser Prophet Muhammed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ beschreibt den Iman sinngemäß so: „Der Glaube an Allah,
seine Engel, die Bücher, die Propheteden Tag des Jüngsten Gerichts [yaum al-qiyama, Paradies, Hölle,
Waage (Mizan), Abrechnung, Schicksal, dass das Gute und Schlechte von Allah teâlâ kommt. Die
Wiederauferstehung nach dem Tod (ba’s ba’del meut) die Schahada (Glaubensbekenntnis) [Ich
bezeuge, dass es keinen Gott außer Allah selbst gibt und ich bezeuge, dass Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ
وﺳﻠﻢ der letzte Gesandte und Diener Allah ist.] (Buchârî, Muslim, Nesâî)
Im Qur’an el-Kerim heißt es: „Die eigentliche gute Tat besteht darin, an Allah, das Jenseits, Engel,
Bücher und Propheten zu glauben. “(Sure 2 (al-Baqara), Vers 177)
„Sie glauben an das Ungesehene (obwohl sie Allah), die Engel, den Jüngsten Tag, das Paradies
und die Hölle nicht gesehen haben) “. (Sure 2 (al-Baqara), Vers 3)
„Sie glauben an das, was dir offenbart wurde, an die Bücher vor dir und an das Jenseits.“ (Sure 2
(al-Baqara), Vers 4)
In diesen drei Versen wird offenbart, dass man an Allah teâlâ, das Jenseits, die Engel, die Bücher,
die Propheten und das Unsichtbare glaubt. „ Allah teâlâ weiß, was sie tun und tun werden. “(Sure 2
(al-Baqara), Vers 255)
„Es gibt niemanden, dessen Tod nicht von Allah teâlâs Erlaubnis abhängt. “(Sure 3 (Al-i Imran),
Vers 145) „Nur Allah bestimmt den Zeitpunkt des Todes.“ (Sure 6 (al-An’am), Vers 2)
Diese drei Verse weisen darauf hin, dass die Vorherbestimmung von Allah teâlâ ist und verweisen
auf den Glauben an Qadar. „Wenn sie etwas Gutes berührt, sagen sie: „Das ist von Allah “; wenn
ihnen etwas Schlimmes passiert, sagen sie: „Das liegt an dir.“ Sag „Kulun min ‘indillah“ [Sie sind
alle von Allah], das ist die Sache mit ihnen, dass sie nichts verstehen.“ (Sure 4 (an-Nisa), Vers 78).
Dieser Vers besagt, dass Gut und Böse von Allah teâlâ kommt. „Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ist der
Gesandte Allahs und der letzte der Propheten. “(Sure 33 (al-Ahzab), Vers 40].
1Sure Ikhlas
2Sure Ali Imran 3/85
3Sure Araf 07/172
4Sure Ali-Imran 3/31-32
5Tirmizi, Qiyamah, 26
6Muslim, zuhd,61,4/2294
7Al-Imran 3/3-4
8Sure Hicr 15/9
9Sure Mulk 67/26
10Tirmizî, Kıyamet, 26; el-Akidetu’t-Tahaviye,1/169; Ahmed b. Hanbel, el-Akide, s.64-76; el-lalekâî, İtikadu ehli’s-sünne
11Tirmizî, Kıyamet, 26; el-Akidetu’t-Tahaviye,1/169; Ahmed b. Hanbel, el-Akide, s.64-76; el-lalekâî, İtikadu ehli’s-sünne
12Sure Yasin 36/51
Es gibt eine Überlieferung von unserem Propheten Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, wo er die Gruppierung
Najiyya als die Gruppierung der Erlösung bezeichnete. Die einzige Gruppierung dieses Glaubens
wird als Ahl as-Sunna wa-l-Jamāʿa bezeichnet. Imam Abū Mansūr al-Māturīdī und Imam Abū l-
Hasan al-Aschʿarī sind die beiden Gelehrten dieser Gruppierung des Glaubens. Imam Abū Mansūr
al-Māturīdī und Imam Abū l-Hasan al-Aschʿarī gründeten keine eigene Rechtsschule, sie erklärten
den Glauben und das Glaubenswissen, die von den Prophetengefährten (Sahabah), den Tabi'un, den
vier Madhhab-Imamen und den Gelehrten von Ahl as-Sunna wa-l-Jamāʿa vor ihnen vermittelt wurde.
Unter ihnen gehört Imam Abū l-Hasan al-Aschʿarī zur Schülerkette von Imam Asch-Schāfiʿī. Imam
Abū Mansūr al-Māturīdī hingegen gehört zur Schülerkette von İmam Abū Hanīfa. Die Erklärung des
Ahl as-Sunnah-Glaubens wurden durch die Gelehrten ausführlich erklärt, denn sie verteidigten in der
Zeit, in der sie gelebt haben, den Glauben der Ahl as-Sunna wa-l-Jamāʿa gegen die korrumpierten
Gedanken der irregegangenen Schulen (Sekten), welche im Glauben vom rechten Weg abgekommen
sind. Außerdem begründeten sie den Glauben gegen das korrumpierte Denken der Materialisten, die
sich mit der griechischen Philosophie befasst hatten. Gelehrte der Ahl as-Sunna, die in den folgenden
Jahrhunderten kamen, vermittelten den Glauben der Ahl as-Sunna wa-l-Jamāʿa, indem sie den von
diesen Imamen festgelegten Methoden folgten.
Imam Azam Ebu Hanife (r.a.)
Er sammelte das Wissen über fiqh und der Glaubenslehre der ehlu-sunnah. Er unterrichtete
Hunderte seiner Schüler und ließ sie in Büchern festhalten, die uns bis heute erreichen.
Er hatte viele Schüler und bildete große Müctehids und Gelehrte aus.
Sein richtiger Name lautet Numan. Er wurde 80 (699 n. Chr.) in Kufa geboren und wurde 150 (767
n. Chr.) in Bagdad Shehid (Märtyrer). Ebu Hanife gehört zu den Tabiin, das beutet, dass er zusammen
einen Aufenthalt mit einem Sahaba hatte, welcher Enes b. Malik war (r.a).
Imam Azam wurde in Kufa geboren und wuchs dort auf. Er erhielt von seiner Familie eine
hervorragende Erziehung und religiöses Wissen. Schon in jungen Jahren lernte er den Qur’an
auswendig und lernte die arabische Schrift, Sarf, Nahiv und Literatur.
Als er gefragt wurde: „Von wem haben Sie das Wissen bekommen?“, antwortete er:
„Von Hazrat Omer (r.a) durch diejenigen, die Wissen von Hazrat Omer (r.a) erhalten haben; Von
Hazrat Ali (r.a) durch diejenigen, die Wissen von Hazrat Ali erhalten haben; Ich habe Wissen von
Abdullah bin Mesud durch diejenigen erhalten, die Wissen von Abdullah bin Mesud erhalten haben.“
Imam Azam Ebu Hanife lernte Wissen von viertausend Menschen, insbesondere vom Wissen der
ältesten der Gefährten, und erreichte das höchste Niveau in allen Wissenschaften (Ilim). Sein Ruhm
verbreitete sich überall und alle Muctehids, Gelehrten und Vorgesetzten, die es zu seiner Zeit gab und
die nach ihm kamen, haben ihn immer gelobt.
Als der Lehrer von Imam Azam, Hammad bin ebi Süleyman, verstarb, sahen seine Schüler,
Freunde und Persönlichkeiten des Volkes, dass der einzige Gelehrte, der seinen Platz einnehmen
konnte, Imam-i A'zam war, und forderten eindringlich, dass er seinen Platz einnehme. „Ich möchte
nicht, dass die Wissenschaft (Ilim) stirbt!“ hat er gesagt und setzte sich auf den Lehrstuhl für
Wissenschaft (Ilim). Er hat die Stelle seines Lehrers übernommen und begann, Schüler auszubilden.
Die Zahl der Fiqh-Fragen, die im Umkreis von Imam-i A'zam gelöst wurden, hat 600.000
überschritten. Darunter gibt es Themen wie Sarf und Nahiv, die für das Verständnis der Fiqh-
Wissenschaft nützlich sind, dass selbst die Experten der arabischen Sprache nicht in der Lage waren,
sie aufzudecken und zu lösen, und sie drückten ihre Bewunderung aus. Die gelösten Fiqh Probleme
sind entsprechend ihrer Art in Abschnitte (Bücher) unterteilt, und die Abschnitte sind entsprechend
ihrer Art in Kapitel unterteilt. Fiqh wurde durch die Anordnung von Gottesdiensten, Munakehat,
Muamelat, Hudud (Strafen), Ukubat, Frieden, Dschihad und internationalem Recht, Feraiz, also dem
Erbrecht, geregelt.
So teilte Imam-i A'zam die Fiqh-Wissenschaft zum ersten Mal in Themen auf, sammelte die Informationen jedes Themas separat, legte die Methoden fest und schrieb die Bücher Feraiz (Erbrecht)
und Shurut (Regeln). Darüber hinaus sammelte er das Glaubenswissen, das die Gefährten von
unserem Meister, dem Propheten ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, vermittelt hatten, und gab es an Hunderte seiner
Schüler weiter. Er bildete außerdem Spezialisten im wissenschaftlichen Kalam, der
Glaubenserkenntnis, aus. Imam-i Maturidi schrieb die von ihm erhaltenen Kalam-Informationen in
Büchern nieder. Die Zahl der von ihm ausgebildeten Schüler beträgt viertausendsiebenhundertdreißig.
Von ihnen haben einige Fortschritte in den Naturwissenschaften gemacht, und etwa vierzig von ihnen
haben das Niveau des İctihad erreicht. Einige Autoren bestimmten und schrieben die Namen und
Identitäten der Schüler auf, die in seinen Klassen ausgebildet wurden, sowie die Städte, zu denen sie
gehörten.
Seine Schüler, die in einem Zeitraum von dreißig Jahren in seinen Vorlesungen ausgebildet wurden,
verbreiteten sich über die ganze islamische Welt, die damals sehr groß war. Sie verbreiteten den
Glauben der Ahl as-Sunnah durch große Dienste, die sie mit verschiedenen Aufgaben als Mufti,
Muderris (Lehrern), Qadi (Islamrichter) leisteten, und sie schrieben wertvolle Bücher zu dem Thema
der Wissenschaft der Rechtsprechung, die der vom Propheten offenbarte Weg ist. Sie zeigten den
Menschen den rechten Weg und führten sie zur Glückseligkeit. Sie übertrugen diesen Dienst auf die
Jahrhunderte nach ihnen.
Seine wichtigsten Schüler waren Yakub bin Ibrahim, bekannt als Imam Abu Yusuf, Muhamed
Shaybani, Zufer bin Huzeyl, Hasan bin Ziyad, sein Sohn Hammad, Dawud-i Tai, Asad bin Amr,
Afiyat bin Yazid al-Advi, Qasim bin Ma'an, Ali bin Müshir, Hibban bin Ali.
Imam al-'A'zam (r.a) definierte fiqh als Wissen und Erkennen dessen, was dafür und was dagegen
ist. Nach dieser Definition bezog er sich zur Bestimmung des fiqh auf die Edille-i sharia (Quellen des
Islam).
Hier zeigte Imam Ebu Hanife den Muslimen einen Weg auf, dem sie folgen sollten, um den Islam
in ihren Gottesdiensten und anderen Angelegenheiten korrekt zu befolgen, und zwar mit dem Wissen
des Fiqh (Rechts), das er als Ergebnis seiner langen Studien und des Ijtihad mit den perfekten
Methoden gelöst und zusammengestellt hatte, und dieser Weg wurde "Hanafi Madhhab" (Rechtschule)
genannt.
Imam Shafi'i (r.a) sagte:
„Alle Muslime sind wie der Haushalt und die Kinder von Imam al-A'zam" (mit anderen Worten,
so wie ein Mann den Unterhalt für seine Kinder verdient, hat Imam al-A'zam es auf sich genommen,
das religiöse Wissen zu erklären, das die Menschen in ihren Angelegenheiten brauchen, um es allen
leicht und bequem zu machen und sie vor einer schwierigen Aufgabe zu bewahren).
Imam Maturidi (r.a.)
Einer der beiden Glaubensführer des sunnitischen Islams ist Muhammed bin Muhammed Maturidi.
Sein Beiname ist Ebu Mensur. Er wurde im Dorf Maturid in Samarkand geboren. Im Jahr 944 nach
Christus (333 nach der Hidschra) starb er in Samarkand.
Imam Maturidi übernahm die Lehrinhalte des sunnitischen Glaubens, die von dem großen Imam
Ebu Hanife überliefert und niedergeschrieben wurden. Er verfasste Bücher über die theologischen
Konzepte und erklärte und bewies sie. Als Gelehrter der Theologie nahm Imam Maturidi den Kalam
(islamische Theologie) und die İslamische rechtwissenschaft (Fiqh) von Ebu Nasr İyad an.
Imam Maturidi war eine sehr gebildete Person und verbreitete den sunnitischen Glauben durch das
Verfassen verschiedener Bücher und die Ausbildung von Schülern. Zu seinen Schülern gehörten
große Gelehrte wie el-Hakim es-Semerkandi (bekannt als Ebul-Qasım Ishak bin Muhammed), Ebu
Muhammed Abdulkerim bin Musa el-Pezdevi, Ebul-Leys el-Buhari und Ebul-Hasen bin Said. Diese
Gelehrten schrieben ebenfalls tausende Bücher über den sunnitischen Glauben, indem sie die
Überlieferungen von Imam Maturidi weitergaben.
Die Zeit, in der Imam Maturidi lebte, war geprägt von einem Niedergang des Abbasidenreichs, der
Gründung neuer islamischer Staaten und zunehmenden Auseinandersetzungen zwischen
verschiedenen politischen Mächten und theologischen Gruppen. Wie andere islamische Gelehrte
verteidigte und verbreitete Imam Maturidi den sunnitischen Glauben in seiner Zeit und ermutigte die
Muslime, diesem richtigen Glauben zu folgen. Seine Methode bestand darin, die in den Büchern von
Imam Ebu Hanife überlieferten theologischen Konzepte mit rationalen und überlieferten Beweisen
zu erklären und zu systematisieren. So wurde Imam Maturidi zu einem Mujtahid, einem Gelehrten,
der in der sunnitischen Glaubensrichtung interpretieren konnte.
Zu seinen Werken zählen:
- Kitab-ut-tevhid: In diesem Buch widerlegt er die falschen Ansichten abweichender Gruppen und erklärt den sunnitischen Glauben auf herausragende Weise.
- Tevilat-ul-Kur'an: Ein seltenes Werk über die Exegese (Tefsir) des Korans, zu dem Semerkandi einen umfangreichen Kommentar verfasste.
- Reddu Evaili'l-Edille lil Ka'bi ve Beyanu vehmi'l Mutezile: Ein Werk, das die Mutaziliten widerlegt.
- Er-Reddu ala usul'il Karamita: Ein Werk, das die Karamiten ablehnt.
- Reddu kitab-ul-imame li Ba'zir-Revafiza: Ein Werk, das die Feinde der Gefährten des Propheten ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ablehnt.
- Kitab-ul-makalat fil-kelam: Ein Werk über die Theologie.
- Me'haz-uş-şeriyye: Ein Werk über die Islamische Rechtswissenschaft.
- Kitab-ul-cedel: Ein Werk über die Prinzipien der Islamischen Rechtswissenschaft neben anderen Büchern.