Basis-Aqidah

Die wichtigsten Glaubensgrundlagen der Ahlu-Sunnah wa-l-Jama’a als Risale

بسم الله الرحمن الرحيم

اَلْحَمْدُ ِللهِ رَبِّ العَالَمِينَ وَ الصَّلاَةُ وَ السَّلاَمُ عَلَى رَسُولِنَا مُحَمَّدٍ وَ ﺁلِهِ وَ صَحْبِهِ اَجْمَعِينْ

Alles Lob gebührt Allah, dem Erhabenen, Der das Verborgene und die Herzen der Menschen kennt, Der den Stift (al-qalam) und die Wohlverwahrte Tafel (lawhl-mahfudh) erschaffen hat und Dessen ewiges Attribut Sein vollkommenes Wissen ist. Ein Vielfaches an Heil und Segen sei Muhammad (ﷺ), der seinen prophetischen Auftrag vollständig erfüllt hat, sowie seinem Hause und allen seinen Gefährten. Allahu Teâlâ zeigt uns die Wege, die wir gehen müssen, um Ihm näher zu kommen. Einer dieser Wege – und es ist nicht der geringste von ihnen – ist die Erlangung von Wissen:

„Wer auch immer einen Weg zur Erlangung von Wissen einschlägt, dem macht Allah den Weg ins Paradies leicht.“
(at-Tirmidhi)

Diejenigen, die diese Website erstellt haben und diejenigen, wie Sie, die diese Website aufrufen, streben nach Wissen, streben nach dem Paradies.
So bauen wir unsere Hoffnung und unser Vertrauen auf die folgende Überlieferung auf:

„Wer die Rechtleitung eines Menschen bewirkt, wird sicherlich ins Paradies eingehen.“
(Bukhari)

Wir bitten Allahu Teâlâ, dass das auf dieser Website bereitgestellte Wissen Ihnen, den Lesenden, als auch uns nützlich für das Diesseits und für das Jenseits sein möge, denn:

„Keiner von euch kann ein (wahrer) Gläubiger sein, wenn er nicht für seinen Bruder das wünscht, was er für sich selbst wünscht.“
(Bukhari)

Wir bitten Allahu Teâlâ, dass Er es Ihnen, den Lesenden, erleichtern möge, dieses Wissen als sadaqah jariyah weiterzugeben, denn:

„Es ist besser für dich, dass Allah Teâlâ eine Person durch dich rechtleitet, als alles, worüber die Sonne aufgeht.“
(Tabarini)

Wir bitten Allahu Teâlâ, dass Er Ihnen, den Lesenden, und uns diesen Weg erleichtern möge, denn unsere Gelehrten sagen:

„Die liebste Sache Allahs, des Erhabenen, ist es, Seinen Dienern zu ermöglichen, Rechtleitung zu erlangen.“

Wir bitten Allahu Teâlâ darum, dass die Vermittlung dieses Wissens den Menschen zu einer Erleichterung wird, wie es in der folgenden Überlieferung heißt:

„Wer einen Muslim von einem seiner weltlichen Probleme befreit, dem wird Allah am Tag des Gerichts eines seiner Probleme abnehmen. Wer jemandem, der in Schwierigkeiten ist, die Dinge leichter macht, dem wird Allah die Dinge in dieser Welt und im Jenseits leichter machen. Wer auch immer die Fehler eines Muslims zudeckt, dem wird Allah seine Fehler in dieser Welt und im Jenseits zudecken. Solange er seinem Bruder hilft, wird Gott ihm auch helfen.“
(Abû Dâvûd)

Sich um die Geschwister, um die Ummah zu kümmern heißt in unserem Fall, Wissen zu vermitteln. Denn eines der größten Probleme, welche die Ummah hat, ist fehlendes Wissen. Dieses fehlende Wissen stellt eine Notlage dar, der abgeholfen werden muss:

„Wer sich nicht um die Nöte der Gläubigen kümmert, ist keiner von uns.“
(Hakim, IV, 352; Heysemî, I, 87)

Und wenn man diese Notlage erkannt hat, kann man nicht mehr untätig bleiben:

„Schamseddin sagte zu mir:
‚Oh Jelaleddin, wenn es jemanden auf der Welt gibt, dem kalt ist, hast du nicht das Recht, dich aufzuwärmen!‘ Ich weiß, dass es Menschen auf der Erde gibt, denen kalt ist – deswegen kann ich mich nicht mehr aufwärmen!“

(Mevlana Jelaleddin Rumi)

Schließlich dürfen wir aber nicht vergessen, dass nicht nur das Erlernen von Wissen, sondern auch seine Weitergabe eine Pflicht ist. So möge uns allen die folgende Überlieferung als Warnung gelten:

„Ein Gelehrter, der den Menschen sein Wissen nicht lehrt, wird am Tag des Gerichts mit einer Feuerfessel gefesselt werden.“
(at-Tirmidhi)

Hierzu passt, was Imam Ghazali in seiner Ihya schreibt:

„[S]o treibe deine Seele mit der Peitsche der Furcht voran und führe sie am Halfter der Hoffnung entlang des rechten Weges; denn auf dieser Weise wirst du ein mächtiges Reich erringen und vor peinsamer Strafe Sicherheit finden.“

Deswegen bitten wir Allahu Teâlâ, dass er Sie, die Lesenden, und uns davor bewahren möge, dass wir unser Wissen nicht weitergeben.

Âmin

Der Glaube an Allah teâlâ

Der Glaube an Allah teâlâ bedeutet, Seiner Existenz, Seiner Einheit, Seiner Erhabenheit und Allmacht nichts beizugesellen. Der Grundbaustein des Imans an Allah teâla ist im Herzen daran zu glauben, dass es neben Allah teâlâ keinen anderen Schöpfer gibt, Seine Fähigkeit und Macht, alles aus dem Nichts zu erschaffen, zu akzeptieren. 1

Akzeptanz und Liebe zu Seiner Religion

Der Glaube an Allah teâlâ ist die vollständige Akzeptanz und Liebe zu Seiner Religion, die Er durch die Vermittlung der Propheten und deren Vollendung Er mit dem letzten edlen Propheten Muhammed ﺻﻠﻰ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ و ﺳﻠﻢ gesandt hat, der als Gnade für die gesamte Schöpfung kam. 1

Das Bekenntnis der Gläubigen

Als gläubige Muslime sagen wir „Gewiss, Allah teâlâ ist einzig und hat keine Partner. Es gibt nichts, das ihm ähnelt. Es gibt nichts, das ihn schwach machen könnte. Es gibt keinen anderen Gott außer ihm. Er ist der Anfangslose, der Endlose. Seine Existenz endet nicht und er vergeht auch nicht. Nur das, was er will, geschieht.

Rechtleitung und Abweichung

Allah teâlâ führt diejenigen zur Rechtleitung, die er möchte bzw. welche möchten. Es ist komplett Ihm überlassen, ob er einen Menschen rechtleiten möchte oder nicht. Wenn ein Mensch auf der Suche nach der Wahrheit ist, dann wird Allah teâlâ seinen Weg öffnen und ihm mit dem Iman beschenken. Durch seine Gnade beschützt er ihn und gibt ihm Wohlergehen. Diejenigen, die von der Rechtleitung abweichen wollen, lässt er abweichen, er lässt sie ohne seine Barmherzigkeit und Hilfestellung allein und setzt sie einer Prüfung aus. All dies geschieht innerhalb des Willens und der Absicht Allahs, zwischen seiner Gnade und Gerechtigkeit. Es gibt niemanden, der sein Urteil umkehren kann oder seine Anordnung aufheben kann, niemanden, der über seine Befehle die Oberhand gewinnen kann oder gegen kommen kann.
Das Versprechen, das Allah teâlâ mit Adam (a.s) und seinen Nachkommen geschlossen hat, dass sie Allah als ihren Herrn anerkennen, ist haq (Wahrheit).

Die Schöpfung der Seelen

Im Islam wird gelehrt, dass Allah teâlâ vor der Erschaffung der Welt und ihrer Wesen zunächst die Seelen aller Menschen erschaffen hat. Diese Seelen wurden im Bereich der spirituellen Welt, auch bekannt als die Welt der Seelen, versammelt. Anschließend versammelte Allah teâlâ sie alle vor sich und fragte sie: "Bin ich nicht euer Herr?" Die Seelen antworteten: "Ja, du bist unser Herr." Sie erklärten, dass sie nur ihm dienen und von ihm Hilfe erbitten würden. 3 Dieser Vorvertrag fand statt, bevor die Seelen auf die Erde geschickt wurden und ihren Körper erhielten. Dieser Vorvertrag betont die Verpflichtung der Gläubigen, Allah teâlâ allein anzubeten und seine Führung zu suchen. Es ist eine Erinnerung daran, dass unsere Existenz und unsere Beziehung zu Allah vor unserer Geburt begonnen haben und bis in die Ewigkeit andauern werden.

Bitte um Standhaftigkeit im Glauben

Wir bitten Allah teâlâ darum, dass Er uns im Glauben standhaft hält und uns mit diesem Glauben auch den letzten Atemzug entnimmt. Wir bitten Ihn darum, dass Er uns vor widersprüchlichen Wünschen, verschiedenen falschen Ansichten schützt. Dass Er uns vor denjenigen Ansichten schützt, die Gott eine physische Gestalt zuschreiben (Müşebbihe), den Mu'taziliten, den Cehmiyyen, den Cebriyyen, den Qadariyyen und anderen Sekten, die sich der Sunna und der Gemeinschaft widersetzen, und dass Er uns vor Innovationen und Irrtümern bewahrt. Wir, die Ahl as-Sunnah, distanzieren uns von ihnen. Möge Allah teâlâ uns nicht von der ehli sunnah trennen.

Die Einzigartigkeit der Religion Allahs

Die Religion Allahs ist eine einzige, sowohl im Himmel als auch auf der Erde, und das ist die Religion des Islam. "Gewiss, die Religion Allahs ist der Islam" (Sure Al-Imran, 3:19). "Und wer eine andere Religion sucht als den Islam, so wird sie bei Allah teâlâ nicht angenommen werden" (Sure Al- Imran, 3:85), "Heute habe Ich eure Religion für euch vervollständigt" (Sure Al-Maida, 5:3). So lautete der letzte Vers, welcher durch den Propheten ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ in seiner Abschiedspredigt offenbart wurde.

Liebe zu Prophet Muhammed und seinen Gefährten

Wer lobende Worte über den Propheten Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, seine Gefährten (Sahaba), seine reinen Ehefrauen und seine reine Familie äußert, wird von dem Moment an von nifak (Irre) befreit sein.

Definition und Bedeutung von Nifak (Irre)

Nach dem Islam wird Nifak (Irre) als eine Form des Unglaubens betrachtet. Es bezieht sich auf die Situation, in der jemand äußerlich als gläubig und Muslim erscheint, jedoch im Herzen Allah teâlâ, die Propheten des Islam und andere grundlegende Glaubensprinzipien nicht akzeptiert oder daran zweifelt. Nifak (Irre) wird als Heuchelei (Munafiq) betrachtet, da man eine äußere Haltung des Glaubens annimmt, während man innerlich nicht davon überzeugt ist. Wir lieben die Gefährten unseres geliebten Propheten Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ. Wir übertreiben jedoch nicht in der Liebe und distanzieren uns nicht von ihnen. Wir distanzieren uns von denjenigen, die ihnen gegenüber sich distanzieren und von denjenigen, die sie im schlechten Erwähnen. Wir erinnern uns nur mit guten Gedanken an sie. Sie zu lieben ist Teil des Glaubens, der Religion und des Guten. 4
Sie zu verachten ist Unglaube (Schirk) und Heuchelei.

Paradies und Hölle

Im Islam wird gelehrt, dass das Paradies und die Hölle von Allah teâlâ erschaffen wurden und ewig bestehen werden, ohne zu vergehen oder zu verschwinden. Allah teâlâ hat das Paradies und die Hölle erschaffen, bevor er andere Geschöpfe erschaffen hat. Das Paradies ist der Ort der Belohnung für diejenigen, die rechtschaffene Taten auf der Welt vollbracht haben, während die Hölle der Ort der Bestrafung für diejenigen ist, die sich von Allah teâlâ abgewandt und Sünden begangen haben. Es ist wichtig, an die Existenz und Ewigkeit dieser beiden Zustände zu glauben und entsprechend danach zu streben, ins Paradies einzutreten und die Hölle zu vermeiden.

Leben im Grab

Das Leben zwischen der Welt und dem Tag des Jüngsten Gerichts ist das Grab, wo wir warten werden. Entweder kann es ein Garten aus den Gärten des Paradieses oder eine Grube aus den Höllenfeuern sein.
Es wird angenommen, dass der Zustand des Grabes vom Glauben und den Taten der Person abhängt, die darin liegt. Für diejenigen, die im Glauben stark waren und rechtschaffene Taten vollbracht haben, wird das Grab zu einem angenehmen Ort und ein Garten des Paradieses kann ihnen dort gewährt werden. Für diejenigen hingegen, die sich von Allah teâlâ abgewandt und schlechte Taten begangen haben, kann das Grab zu einer qualvollen Erfahrung werden und eine Grube aus den Höllenfeuern sein. 5

Vergebung und Gnade Allahs

Im Islam wird gelehrt, dass selbst diejenigen, die schwere Sünden begangen haben und sich nicht reumütig (Tevbe) gezeigt haben, nicht unweigerlich für immer in der Hölle zurückgelassen werden, solange sie den Glauben an Allah teâlâ hatten und den Islam anerkannten. Sie sind dem Willen und dem Urteil Allah teâlâ unterworfen. Wenn Allah teâlâ es wünscht, kann Er ihnen vergeben und sie durch Seine unermessliche Gnade begnadigen. Im Qur’an sagt Allah teâlâ diesbezüglich: "Gewiss, Allah vergibt nicht, dass man Ihm (etwas) beigesellt. Was (alles) außer dem Beigesellen liegt, vergibt Er wem Er will" (Sure An-Nisa, 4:48, 116).
Wenn Er es will, kann Er sie gemäß seiner Gerechtigkeit in der Hölle für ihre Sünden bestrafen, dann aber durch Seine Barmherzigkeit und die Fürsprache (Schefaat) des Propheten Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ und frommen Diener, sie mit der Erlaubnis Allahs aus der Hölle befreien und in das Paradies schicken. Dieses Verhalten von Allah teâlâ resultiert aus Seiner Freundschaft zu denen, die Ihn erkennen, und daraus, dass Er seine Diener, die den göttlichen Leitfaden sowohl in dieser Welt als auch im Jenseits verloren haben und keine Nähe zu ihm gefunden haben, nicht wie die Ungläubigen behandelt.
Imam Rabbani (rh) sagt:
„Die erste Bedingung/Säule des Glaubens ist der Glaube an Allah teâlâ. Der Ausdruck billahi im (Amentu-Grundsatz) bedeutet, an die Existenz und die Einheit von Allah teâlâ zu glauben. Allah teâlâ ist eins, es gibt keinen Gott außer Ihm. Allah teâlâ, der Erhabene, ist der Schöpfer von allem. Er allein ist der Schöpfer aller Wesen, Stoffe, Körper, Eigenschaften, Ereignisse, Kräfte, Gesetze und Zusammenhänge in den Himmeln und Erden. Es gibt keinen anderen Schöpfer als Ihn.“
Imam ar-Rabbani (rh) sagt:
Allah teâlâ ist alleinherrschend, es gibt keinen anderen Gott außer Ihm. Allah ist der Schöpfer von allem. Er hat alle Wesen, Stoffe, Körper, Eigenschaften, Ereignisse, Kräfte, Gesetze und Verbindungen in der Erde und den Himmeln erschaffen. Er ist der Einzige Schöpfer. Im Qur’an wird folgendermaßen gesagt:
„Allah ist der Schöpfer von allem, und Er ist Sachwalter über alles." (Sure 39 (az-Zumar), Vers 62)
Das bedeutet, dass Allah der Schöpfer von allem ist. (Zümer 62)
Im Qur’an al-Kerim heißt es:
„ﷲ der Allmächtige ist der Schöpfer von allem. “Sure Zumer 39/62 „ﷲ der Allmächtige ist euer Herr, der Schöpfer aller Dinge. “Sure el-Mu’minun 23/62. Zusammengefasst bedeutet dies: Die erste Voraussetzung des Glaubens ist also der Glaube an Allah teâlâ. Der Ausdruck „bei ﷲ “ im Glaubensbekenntnis weist auf den Glauben an die Existenz und Einheit.
Im Qur’an el-Kerim heißt es (sinngemäß):
„So glaubt an Allah und Seinen Gesandten, den schriftunkundigen Propheten“ Sure el-A’raf) 7/158)

Der Glaube an Seine Engel

Engel sind aus Nur (Licht) erschaffen. Sie sind (leuchtende, geistige) Geschöpfe, die nur Allah teâlâ dienen. Sie sind weder männlich noch weiblich. Wir müssen akzeptieren und bestätigen, dass sie alle sündlos und nur allein unserem Schöpfer Allah teâlâ gehorsam sind. Außerdem lieben und bestätigen wir ihre Taten im Herzen. 6
Im Qur’an al-Kerim heißt es (sinngemäß): „Güte ist vielmehr, dass man an Allah teâlâ, den Jüngsten Tag, die Engel, die Bücher und die Propheten glaubt“ (Sure 2 (al-Baqara), Vers 177) Imam ar-Rabbani schreibt:
Die Engel sind intelligenzfähige Lebewesen, die ein sogenanntes Nur haben bzw. aus dem Nur erschaffen wurden. Die Engel zählen zu geliebten und wertvollen Dienern von Allah teâlâ, sind aber nicht die Partner oder Töchter Allahs. Sie gehorchen den Befehlen von Allah teâlâ und können ihnen auch nicht widersetzen bzw. entgegenwirken. Die Engel sind nicht in der Lage, Unheil zu tun. Sie haben kein Geschlecht, unterscheiden sich also nicht von Männchen oder Weibchen. Sie haben die Eigenschaft, dass Sie nicht heiraten, gebären, sich vermehren oder jeglicher Weise Kinder bekommen. Sie brauchen sich nicht zu ernähren. Sie haben also keinen freien Willen und sind nur in der Lage, Allah teâlâs befehlen zu gehorchen. Allah teâlâ hat einige von den Engeln zu Propheten gesandt und diesen Engel nennt man Vahiy-Engel (Jibril). Hierbei bezeichnet das Wort „Vahiy“ die Botschaft Allahs. Die Engel machen keine Fehler, sie vergessen nicht und betrügen auch nicht. Die Botschaften die, die Engel brachten, sind immer wahr, es ist weder zweifelhaft noch hat es die Möglichkeit zweifelhaft zu sein. Sie haben nichts weiter zu tun, als den ihnen gegebenen Befehlen Allahs Folge zu leisten.

Der Glaube an Seine (nicht verfälschten, originalen) Bücher

Der Glaube an Seine Bücher ist für jede/n Muslim/a eine Pflicht. Wir müssen daran glauben, dass der Zabur, der Tawrat, der Injil, der Qur’an al-Kerim und alle anderen göttlichen Schriften von Allah teâlâ herabgesandt wurden und dass sie alle wahrhaftig (Gottes Wort) sind. 7
Der Engel Jibril (a.s) ist es, welcher alle Bücher an die Propheten übermittelt hat.
An die Bücher zu glauben bedeutet auch die Tatsache zu akzeptieren und zu bestätigen, dass jene Bücher, die vor dem Qur’an al-Kerim von Allah teâlâ gesandt worden sind, in der Zwischenzeit von Menschen verändert worden sind, sodass sie heute nicht mehr das ursprüngliche Wort von Allah teâlâ repräsentieren.
Außerdem ist es notwendig, daran zu glauben, dass, selbst wenn alle Bücher, die vor dem Qur’an el-Kerim herabgesandt wurden, intakt und unverändert geblieben wären, Allah teâlâ sie durch den Qur’an el-Kerim für ungültig erklärt hat und diese somit ihre Verbindlichkeit für die Menschen verloren haben. Es gibt viele Bücher, die Allah teâlâ herabgesandt hat. Einhundert davon sind kleine Bücher, die Suhuf (Seiten/Zeilen) genannt werden.

Den folgenden Propheten wurden diese 100 Suhuf offenbart:

Des Weiteren gibt es vier große Bücher, die den folgenden Propheten offenbart wurden.

Der Qur’ân el-Kerîm wurde ihm Vers für Vers (tenzilen) herabgesandt. Die Offenbarung wurde in 23 Jahren vollständig abgeschlossen. Der Qur’ân el-Kerîm als letzte göttliche Offenbarung gilt bis zum Ende der Welt. Es ist unmöglich, dass der Qur’ân el-kerîm seine Gültigkeit verliert oder von Menschen verändert wird. 8
Eine Person, die glaubt, dass Teile oder Ergänzungen im heiligen Qur’ân el-Kerim fehlen, leugnet den Glauben an Allah teâlâ, den Erhabenen und treten somit aus dem Glauben heraus. Dies geht aus den folgenden Qur’ân-Versen hervor: „und die an das glauben, was zu dir (an Offenbarung) herabgesandt worden ist und was vor dir herabgesandt wurde und welche vom Jenseits überzeugt sind.” (Sure el-Baqara Vers 4)
„Gewiß, Wir sind es, die Wir die Ermahnung [den Qur‘ân] offenbart haben, und Wir werden wahrlich ihr Hüter sein“ (Sure 15 el-Hijr, Vers 9)
„Es ist fürwahr ein wahrhaftes Buch, an das das Falsche [irgendeine Hinzufügung oder Auslassung] weder von vorne noch von hinten herankommt [aus keiner Richtung, in keiner Weise], [weil sie] eine Offenbarung eines Allweisen und Lobenswürdigen [ist]“ (Sure 41 (Fussilat), Verse 41-42).

Der Glaube an die Propheten

Wir müssen akzeptieren und bestätigen, dass alle Propheten von Allah teâlâ, dem Erhabenen, auserwählt wurden, dass sie alle hingebungsvoll und ehrlich waren und keine Sünde begangen haben. Eine Person, die einen der Propheten leugnet oder schmäht, wird zum Kafir. Wir müssen daran glauben, es akzeptieren und bestätigen, dass der erste Prophet Adam ﻋﻠﯿﮫ اﻟﺼﻼة واﻟﺴﻼم und der letzte Prophet Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ist. Wir müssen darauf vertrauen, dass der letzte Prophet Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, die Regeln der Religion vollständig und präzise vermittelt hat und wir all diese Gebote und Verbote akzeptieren und lieben.
Imam ar-Rabbani schreibt:
„Der erste aller Propheten war Adam ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, und der letzte ist unser Prophet Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ. Zwischen diesen beiden Propheten gab es tausende weitere Propheten, die auf dieser Erde gelebt haben. Ihre genaue Anzahl ist uns Menschen unbekannt, jedoch ist uns nur eins bekannt, dass es mehr als 124.000 tausend Propheten gab.

Die Eigenschaften der Propheten

Man muss daran glauben, dass jeder Prophet die folgenden Eigenschaften besitzt: 1- Vertrauenswürdigkeit (Emanet): Jeder Prophet ist vertrauenswürdig. 2- Wahrhaftig (Sidk): In Unterwerfung unter Allah teâlâ und anderen Angelegenheiten sind sie wahrhaftig und lügen nicht. 3- Lehren (Teblig): Die Propheten Lehren uns Allah teâlâs Gebote und Verbote. 4- Gerechtigkeit (Adil): Sie sind gerecht, handeln gerecht und distanzieren sich von der Grausamkeit. 5- Sündlosigkeit (Ismet): Die Propheten sind von kleinen sowie auch von großen Sünden geschützt. 6- Hochintelligenz (Fetanet): Alle Propheten sind schlauer als alle anderen Menschen. 7- Beständigkeit (Mugame): Keiner der Propheten kann den Ruf des Prophetenseins verlieren.
Allah teâlâ sandte diese Bücher an einige Propheten, indem Er den Engel in ihre gesegneten Ohren sprechen ließ. Einigen sandte Er auf Tafeln eingeschriebene Bücher, anderen offenbarte Er die Offenbarung höchstpersönlich. All diese den Propheten offenbarten Bücher sind das ewige, unerschaffene Wort von Allah teâlâ. Sie sind als Rede von Allah teâlâ ewig, beständig und unerschaffen. Es sind weder die Worte der Engel noch die der Propheten. Der konkrete Text, den wir lesen können (z.B. der mushaf des Qur’ân el-kerîm), ist dagegen ein geschaffenes, endliches Objekt. Dieser Unterschied muss näher erklärt werden.
Sie sind das Wort von Allah teâlâ, des Erhabenen, und dieses ist anders als alle Sprache, die wir sprechen, im Gedächtnis behalten oder niederschreiben. Das Wort Allahs verhält sich nicht wie die Existenz der Worte beim Schreiben, Sprechen oder im Geiste. Es besteht weder aus Buchstaben noch aus Lauten. Der Mensch kann mit seinem begrenzten Verstand die Modalität Allahs und Seinen Eigenschaften nicht verstehen. Aber Menschen können Sein Wort lesen, es im Gedächtnis behalten (auswendig) lernen und es niederschreiben.
Das bedeutet, dass man bezüglich Allahs Wort, von zwei voneinander zu unterscheidenden Aspekten spricht: Wenn man es als dasjenige betrachtet, das von den Menschen wahrnehmbar ist, so ist es ein Geschöpf und haadith (erschaffen). Wenn man es an sich als das Wort Allahs betrachtet, so ist es ewig und unerschaffen (qadîm).
Im Qur’an el-Kerim heißt es (sinngemäß): „Diejenigen, die an alle Propheten glauben und keinen Unterschied zwischen ihnen machen, werden ihren Lohn von Allah erhalten“ (Sure 4 En-Nisa, Vers 152).
Die Mirac Reise ist haq (Wahrheit) und sie ist geschehen. Gewiss wurde der Gesandte Allahs Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ auf einer nächtlichen Reise mit seinem Körper in den Himmel erhoben. Es war kein Traum oder gar eine spirituelle Reise, sondern es geschah mit Leib und Seele. Anschließend wurde er zu einigen erhabenen Stellen gebracht, welche Allah teâlâ wünschte. Allah gewährte ihm, was Er wollte und offenbarte ihm das, was er ihm offenbart hatte.
Der Hawz (Trinkbecken), der in der Sure Kevser erwähnt wird, den Allah teâlâ dem Propheten ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ als Barmherzigkeit für seine Ummah gewährt hat, ist haq (Wahrheit).

Tugenden unseres Propheten

Unter den Lebewesen wurde zuerst die Seele von Muhammad, Friede sei mit ihm, erschaffen. Gott, der Erhabene, sagte: „Ich habe alles für dich erschaffen, wenn du nicht wärst, hätte ich nichts erschaffen.“ In der Tora, im Evangelium und in den Psalmen wird er gelobt und verkündet.
  1. Es wurde ihm befohlen, Segen auf ihn zu sprechen. In der Shahada, im Adhan, im Tashahhud während des Gebets, in vielen Gebeten und im Paradies hat Allah teâlâ seinen Namen neben Seinem eigenen Namen genannt.
  2. eim Sitzen im Gebet wurde ihm befohlen, „Esselamü aleyke eyyühennebiyyü ve rahmetullahi“ zu lesen und ihm Friede zu wünschen. Im Gebet war es nicht erlaubt, dies zu einem anderen Propheten zu sagen.
  3. Während Allah, der Erhabene, zu allen Propheten sagt: „O Adam, O Mose, O Jesus“, spricht er ihn mit „O du Prophet, O du Gesandter“ an.
  4. Jeder Prophet wurde zu seinem eigenen Volk gesandt, er jedoch zu allen Völkern.
  5. Sein gesegneter Schweiß roch wie eine Rose.
  6. Seine Kleidung wurde, egal wie oft er sie trug, nie schmutzig.
  7. Auch seine Ummah (Gemeinschaft) ist die erhabenste aller Ummahs.

Wunder unseres Propheten

  1. Das größte Wunder von Muhammad, Friede sei mit ihm, ist der Qur’an.
  2. Eine seiner berühmtesten Wunder ist die Spaltung des Mondes. Kein anderer Prophet hatte das Privileg dieses Wunders. Als Muhammad, Friede sei mit ihm, 52 Jahre alt war, kamen die Anführer der Ungläubigen von Quraysh zu ihm und forderten ihn auf, den Mond zu spalten, wenn er ein Prophet sei. Muhammad, Friede sei mit ihm, erhob seine gesegneten Hände und betete. Allah erhörte sein Gebet und der Mond spaltete sich in zwei Hälften, die auf zwei verschiedenen Bergen zu sehen waren. Die Ungläubigen behaupteten, dass Muhammad, Friede sei mit ihm, ihnen Magie vorgeführt habe und glaubten nicht an ihn.
  3. Während der Schlacht von Hayber, als sie ihm vergiftetes Lammfleisch servierten, wurde die Stimme diese Fleisches gehört, wie es sagte: „O Gesandter Allahs, iss mich nicht, ich bin vergiftet."
  4. Ein weiteres großes Wunder ist das Miraj-Wunder, bei dem Muhammad, Friede sei mit ihm, in einer einzigen Nacht von Mekka nach Jerusalem reiste und dann in den Himmel aufstieg.
  5. In einigen Kriegszügen blieb Muhammad, Friede sei mit ihm, mit seinen Gefährten ohne Wasser zurück. Er tauchte seine gesegnete Hand in eine Schüssel Wasser und das Wasser floss kontinuierlich durch seine Finger, sodass die Schüssel nicht leer wurde. Manchmal tranken 80, manchmal 300, manchmal 1500 und während der Tabuk-Kampagne tranken 70.000 Menschen und ihre Tiere aus diesem Wasser. Als er seine Hand aus dem Wasser nahm, hörte das Fließen auf.
  6. In der Medina-Moschee gab es einen stehenden Dattelstamm namens Hannane, an dem sich der Prophet, Friede sei mit ihm, beim Predigen stützte. Als die Kanzel gebaut wurde, ging er nicht zu Hannane. Die Gemeinde hörte den Dattelstamm Weinen. Als er von der Kanzel stieg, umarmte er Hannane und das Weinen hörte auf. Er sagte: „Wenn ich ihn nicht umarmt hätte, würde er bis zum Jüngsten Tag um meine Trennung weinen.“
  7. Eines Tages lud er einen Bauern zur Religion ein. Der Bauer sagte, wenn er die verstorbene Tochter meines muslimischen Nachbarn wieder zum Leben erwecke, würde er glauben. Sie gingen zum Grab und er rief den Namen des Mädchens. Sie hörten eine Stimme aus dem Grab und das Mädchen kam heraus. Sie fragte: „Möchtest du zurück auf die Erde kommen?“ Sie antwortete: „Oh, Gesandter Allahs! Ich möchte nicht zurückkommen. Hier bin ich bequemer als im Haus meines Vaters. Das Jenseits eines Muslims ist besser als sein diesseitiges Leben.“ Als der Bauer dies sah, kam er sofort zum Glauben.
Das sind wunderbare Eigenschaften unseres Propheten Muhammad, Friede sei mit ihm.
Die Moral unseres Propheten entsprach der Moral des Qur’an. In der Heiligen Schrift lobt unser erhabener Herr seine Moral und sagt: „Oh Muhammad, du bist wahrhaftig überaus tugendhaft.“ Sein vorbildliches Verhalten dient uns als Inspiration und ermutigt uns, unseren eigenen Charakter zu verbessern. Möge Allah uns helfen, seine Lehren zu befolgen und seine vorbildliche Moral zu erreichen.
  1. Das Herz unseres Propheten war voller Liebe für die Menschen.
  2. Er war stets wahrheitsliebend und hielt seine Versprechen. Er mochte keine Lügner.
  3. Er war äußerst bescheiden und machte keinen Unterschied zwischen arm und reich.
  4. Er besuchte Kranke und betete für ihre Genesung.
  5. Er behandelte Frauen äußerst respektvoll und half ihnen in ihren Angelegenheiten.
  6. Er liebte es, Gäste zu empfangen und bediente sie persönlich.
  7. Unser Prophet, Friede sei mit ihm, behandelte sowohl Muslime als auch Nicht-Muslime auf die gleiche Art und Weise.

Der Glaube an Qada (Bestimmung) und Qadar (Schicksal)

Wir müssen daran glauben, dass Allah teâlâ den Menschen Irada-i Juz'iyya (Teilwillen) verliehen hat, dass die Menschen selbst Entscheidungen treffen können, indem sie ihren Teilwillen nutzen und dass aber all ihre Taten am Ende von Allah teâlâ erschaffen sind. Die Bedeutung von Khair (gut) und Sharr (Böse) besteht darin, zu wissen, zu akzeptieren und zu bestätigen, dass alle Taten von den Menschen gewählt und gewollt sind und dass Allah teâlâ sie erschafft, wenn Er sie erschaffen will. Im Qur’an el-Kerim heißt es (sinngemäß): „Der Befehl Allahs ist ein vorherbestimmter Qadar, der mit Sicherheit stattfinden wird“ (Sure 33 el-Ahzab, Vers 38).

Der Glaube an den Jüngsten Tag

Der Glaube an den Jüngsten Tag bedeutet, daran zu glauben und zu akzeptieren, dass die Menschen nach der Vernichtung von Allem auferstehen werden und dass nach dem Gericht und dem Mizan (Wage) den Muslimen das ewige Paradies und den Ungläubigen die ewige Hölle zugesprochen wird. Im Qur’an el-Kerim heißt es (sinngemäß): „Sie [Muslime] glauben an Yawm al-akhir“ (Jenseits) (Sure 2 el-Baqara, Vers 4).
Über den Jüngsten Tag gibt es die folgenden Informationen:
Es wurde nicht bekanntgegeben, wann der Tag des Jüngsten Gerichts stattfinden wird, nur Allah der Allwissende weiß, wann dieser Tag sein wird. 9
Niemand kann seine Zeit genau abschätzen. Der Gesandte Allahs ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ beschrieb viele Zeichen auf seine Vorboten hin:

„Die Eshab-ı Kehf werden die Helfer des Mahdi sein und zu diesem Zeitpunkt wird Jesus Isa (a.s). Vom Himmel herabsteigen und während er gegen den Dajjal kämpfen wird, wird hadrat Mehdi (a.s) bei ihm an der Seite sein.“ (I.Suyuti)
„Der Weltuntergang wird nicht kommen, bis zehn Zeichen hervorkommen. Eines davon ist die Herabkunft von Hadrat Isa (a.s.) vom Himmel.“ (Muslim, E. Davud, Tirmidhi, İbni Mace, Nesai, I.Ahmed, Taberani, İ.Hibban, I.Cerir)
Der Gesandte Allahs ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ sagte: „Wenn Hadrat Isa (a.s) zur Erde herabsteigt, wird er heiraten, einen Sohn bekommen, vierzig Jahre lang leben und sterben und neben mir begraben werden.“ (Tirmidhi, Mevahib)
Der Gesandte Allahs ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ sagte: „Nach meiner Religion kommt Hadrat Isa (a.s), wird den Dajjal töten und dann wird die Apokalypse ausbrechen.“ (I.Ahmed) „Isa wird kommen und den Dajjal töten.“ (Muslim, I.Ahmed, Taberani, Ruyani, Ziya al makdisi) Der Prophet Jesus (Friede sei mit ihm) wird als Prophet kommen als eines der 10 Zeichen, um den Islam zu verbreiten, um der Religion des letzten Propheten Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ 'alayhis-salam zu dienen.
Ein Prophet kann die Religion eines anderen Propheten verbreiten. Beispielsweise wurde Hadrat Harun (a.s) als Prophet gesandt, um die Religion von Hadrat Musa (a.s) (Friede sei mit ihm) zu verbreiten. Derselbe Fall auch bei Hadrat Yahya (a.s) der die Religion Isas (a.s) verbreitet hatte. Wie schön ist das Leben, nachdem Hadrat Isa (a.s) in der Endzeit herabgestiegen ist. Der Himmel darf regnen und die Erde darf Pflanzen ernten. Wenn man den Samen auf einen flachen Stein stellen würde, wird er sprießen. Ein Mensch wird an einem Löwen vorbeigehen, wobei der Löwe ihm nichts tun wird. Er tritt auf die Schlange, sticht sie aber nicht. Es wird keinen Interessenkonflikt, keinen gegenseitigen Neid oder Hass zwischen den Menschen geben.) (Abu Said-en-Nakkaş)
„Wenn Isa als gerechter Richter herabsteigt, werden Hass und Neid beseitigt sein.“ (Muslim)

Die Befragung im Grab

In den Hadithen wurde klar verkündet, dass zwei Engel namens Munker und Nekîr in Gestalt von zwei unbekannten schrecklichen Personen zum Grab kommen und die Menschen befragen werden. Die Fragen im Grab werden von einigen Gelehrten als grundlegende Fragen des Glaubens betrachtet, während andere davon ausgehen, dass es sich um den gesamten Glauben handelt. Aus diesem Grund sollten wir unseren Kindern die Antworten auf folgende Fragen lehren: Die Gräber derjenigen, die präzise antworten, werden sich weiten, und ein Fenster zum Paradies wird sich öffnen. Jeden Morgen und jeden Abend werden sie ihren Platz im Paradies sehen und Engel werden ihnen Gefälligkeiten erweisen und ihnen gute Nachrichten bringen. 10
Diejenigen, die nicht präzise antworten können, werden so schwer mit eisernen Hämmern geschlagen, dass jedes Geschöpf – außer Menschen und Dschinn – sie schreien hören wird. Ihre Gräber werden so eng, dass sie das Gefühl haben werden, dass ihre Knochen sich miteinander verflechten. Ein Loch zur Hölle wird sich öffnen. Morgens und abends werden sie ihren Platz in der Hölle sehen. Sie werden bis zur Auferstehung in ihren Gräbern qualvoll gequält. 11

Das Leben nach dem Tod (Jenseits)

Es ist notwendig, an das Leben nach dem Tod zu glauben. Nachdem Fleisch und Knochen verrottet und zu Erde und Gas geworden sind, werden sich die Körper wieder zusammenfügen; die Seelen werden in die ihnen gehörenden Körper eintreten und jeder wird von den Gräbern auferstehen. Daher wird diese Zeit als der Tag der Qiyâma (Auferstehung) bezeichnet. 12

Der Kelime-i Shahâdet (Glaubensbekenntnis)

Das Glaubensbekenntnis muss wie folgt lauten: Ich bezeuge [das heißt, ich habe absolute Gewissheit und spreche, als ob ich es sehen würde] dass es keinen Gott gibt außer Allah und ich bezeuge, dass Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ein [menschlicher] Diener, der Gesandte und der letzte Prophet Allahs ist.
Im Qur’an el-Kerim heißt es (sinngemäß): „Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ist der Gesandte Allahs und der letzte der Propheten “(Sure 33 el-Ahzab, Vers 40).
Für diejenigen, die an Allah und seinen Propheten glauben, gibt es Belohnungen bei ihrem Rab“ [Sure 57 (al-Hadid), Vers 19].

Belege für Glaubensgrundlagen

Unser Prophet Muhammed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ beschreibt den Iman sinngemäß so: „Der Glaube an Allah, seine Engel, die Bücher, die Propheteden Tag des Jüngsten Gerichts [yaum al-qiyama, Paradies, Hölle, Waage (Mizan), Abrechnung, Schicksal, dass das Gute und Schlechte von Allah teâlâ kommt. Die Wiederauferstehung nach dem Tod (ba’s ba’del meut) die Schahada (Glaubensbekenntnis) [Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allah selbst gibt und ich bezeuge, dass Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ der letzte Gesandte und Diener Allah ist.] (Buchârî, Muslim, Nesâî)
Im Qur’an el-Kerim heißt es: „Die eigentliche gute Tat besteht darin, an Allah, das Jenseits, Engel, Bücher und Propheten zu glauben. “(Sure 2 (al-Baqara), Vers 177)
„Sie glauben an das Ungesehene (obwohl sie Allah), die Engel, den Jüngsten Tag, das Paradies und die Hölle nicht gesehen haben) “. (Sure 2 (al-Baqara), Vers 3)
„Sie glauben an das, was dir offenbart wurde, an die Bücher vor dir und an das Jenseits.“ (Sure 2 (al-Baqara), Vers 4)
In diesen drei Versen wird offenbart, dass man an Allah teâlâ, das Jenseits, die Engel, die Bücher, die Propheten und das Unsichtbare glaubt. „ Allah teâlâ weiß, was sie tun und tun werden. “(Sure 2 (al-Baqara), Vers 255)
„Es gibt niemanden, dessen Tod nicht von Allah teâlâs Erlaubnis abhängt. “(Sure 3 (Al-i Imran), Vers 145) „Nur Allah bestimmt den Zeitpunkt des Todes.“ (Sure 6 (al-An’am), Vers 2) Diese drei Verse weisen darauf hin, dass die Vorherbestimmung von Allah teâlâ ist und verweisen auf den Glauben an Qadar. „Wenn sie etwas Gutes berührt, sagen sie: „Das ist von Allah “; wenn ihnen etwas Schlimmes passiert, sagen sie: „Das liegt an dir.“ Sag „Kulun min ‘indillah“ [Sie sind alle von Allah], das ist die Sache mit ihnen, dass sie nichts verstehen.“ (Sure 4 (an-Nisa), Vers 78). Dieser Vers besagt, dass Gut und Böse von Allah teâlâ kommt. „Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ist der Gesandte Allahs und der letzte der Propheten. “(Sure 33 (al-Ahzab), Vers 40].

1Sure Ikhlas
2Sure Ali Imran 3/85
3Sure Araf 07/172
4Sure Ali-Imran 3/31-32
5Tirmizi, Qiyamah, 26
6Muslim, zuhd,61,4/2294
7Al-Imran 3/3-4
8Sure Hicr 15/9
9Sure Mulk 67/26
10Tirmizî, Kıyamet, 26; el-Akidetu’t-Tahaviye,1/169; Ahmed b. Hanbel, el-Akide, s.64-76; el-lalekâî, İtikadu ehli’s-sünne
11Tirmizî, Kıyamet, 26; el-Akidetu’t-Tahaviye,1/169; Ahmed b. Hanbel, el-Akide, s.64-76; el-lalekâî, İtikadu ehli’s-sünne
12Sure Yasin 36/51

Imam ar-Rabbani schreibt in einem Brief:
„Möge Allah teâlâ dir Frieden und Gesundheit schenken! Um Glückseligkeit im Diesseits und im Jenseits zu erlangen, ist es notwendig, dem Prophet Muhâmmed, ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ﺻﻞ in dieser und der nächsten Welt vollständig und vollkommen zu folgen.
Um Ihm zu folgen ist es notwendig, dass die Glaubensüberzeugungen (i’tikad) in Übereinstimmung mit den Lehren der Gelehrten der Ahl as-Sunnah sein müssen. Danach sollte man von diesen großen Gelehrten den Qu’ran el-Kerim und die Hadithe des Propheten lernen und zusätzlich die Normen der Jurisprudenz des Islams:

und man sollte alle Handlungen nach diesen Normen ausrichten. Wenn man diese zwei Schwingen des Glaubens und des Handelns erworben hat, dann ergibt sich die Möglichkeit, in das Paradies aufzusteigen, wenn man für die Glückseligkeit (saadet) bestimmt ist. Ohne diese beiden Schwingen ist der Aufstieg unmöglich.
Diese irdische Welt [=das Diesseits] ist es nicht wert, dass man nach ihr strebt, denn ihre Reichtümer und ihr Ansehen haben keinen Wert [verglichen mit dem Jenseits]. Man sollte nach wertvollen und kostbaren Dingen streben [=nach dem Wohlgefallen Allahs und dem Paradies]. Weil Allah teâlâ alles mit einem Grund erschaffen hat, sollte man nach den Mitteln suchen, mit denen man Allah teâlâ näherkommen kann und [man sollte] Allah darum bitten [solche Mittel zu bekommen]. Möge Allah dich auf dem erleuchteten Weg Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ erhalten. Friede sei auf jenen des richtigen Weges und den Fußspuren Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ folgen.“

Die Sahabah sind die Gefährten unseres Propheten Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ. Alle Sahabah werden ins Paradies eingehen. Allah teâlâ hat viele Male im Qur’an el-Kerim erklärt, dass er mit ihnen allen zufrieden ist und dass er sie alle ins Paradies bringen wird. 13 Im Qur’an el-Kerim heißt es sinngemäß:
„Allah hatte ja Wohlgefallen an den Gläubigen, als sie dir unter dem Baum den Treueid leisteten. Er wußte, was in ihren Herzen war, und da sandte Er die innere Ruhe auf sie herab und belohnte sie mit einem nahen Sieg“ (Sure 48 (al-Fath), Vers 18)
„Und was ist mit euch, dass ihr nicht auf Allahs Weg ausgeben/spenden sollt, wo doch das Erbe der Himmel und der Erde Allah gehört. Nicht gleich sind diejenigen von euch, die vor dem Sieg ausgegeben und gekämpft haben, ... Diese haben eine höhere Rangstufe als diejenigen, die erst nachher ausgegeben und gekämpft haben. Allen aber hat Allah das Beste versprochen. Und Allah ist dessen, was ihr tut, kundig.“ (Sure 57 (al-Hadid), Vers 10)
„Allah ist zufrieden mit denen, die unter den Muhajirin [den Gefährten, die aus Mekka emigrierten und den Ansar [denjenigen, die den Einwanderern in Medina halfen] sowie denen folgen, die mit ihnen gehen. Sie sind auch mit Allah teâlâ zufrieden. Allah hat für sie Paradiese unterhalb von Flüssen vorbereitet, in denen sie für immer bleiben werden.“ (Sure 9 (at-Tawbah), Vers 100)
„Allah hat das Beste [Paradies] allen [Sahabah] versprochen. 14 (Sure 4 (an-Nisa), Vers 95) „Ihr [die Gefährten meines Geliebten] seid die beste Gemeinschaft, die zum Nutzen der Menschheit hervorgebracht wurde.“ (Sure 3 (Al-i Imran), Vers 110)
„Ein Volk der Sahaba, die an Allah teâlâ und den Tag des Gerichts glauben, soll sich nicht mit denen anfreunden, die feindlich gegenüber Allah und seinem Gesandten sind, auch wenn sie ihre Väter, Söhne, Brüder oder Verwandte sind. Allah hat Glauben in ihre Herzen eingeschrieben und sie mit einem Geist von ihm unterstützt. Er wird sie durch Paradiese führen, durch die Flüsse fließen, in denen sie für immer bleiben werden.“
In den Überlieferungen heißt es sinngemäß:
„Die Muslime, meine Gefährten, die mich gesehen haben, werden nicht in die Hölle kommen.“ (Tabarani)
„Meine Gefährten sind allen Dschinn und Menschen weit überlegen.“ (Bazzar)
„Allah teâlâ wählte mich aus dem Qouraish-Stamm, dem edelsten Volk, und wählte die besten Menschen als Gefährten für mich. Er wählte einige von ihnen als meine Botschafter (Wesire) und meine Helfer bei der Vermittlung des Islam an die Menschen. Und Er sonderte einige von ihnen als meine (ashab) Familie aus, d.h. meine Verwandten durch Heirat. Diejenigen, die sie beschimpfen oder verleumden, auf ihnen liegt der Fluch Allahs, aller Engel und aller Menschen. Am Auferstehungstag wird Allah teâlâ ihre fard- und sunnat-Handlungen der Anbetung ablehnen.“ (Hakim)
„Fürchtet Allah und benutzt keine bösen Worte gegen meine Gefährten. Macht sie nicht zum Ziel eurer bösen Absichten nach mir. Wer sie liebt, liebt sie wegen seiner Liebe zu mir. Wer mich nicht liebt, liebt sie auch nicht. Wer sie beleidigt, hat mich beleidigt, und wer mich beleidigt, hat Allah teâlâ beleidigt. Die Strafe dafür wird ohne Verzögerung verhängt.“ (Bukhari])
„Beschimpft keinen meiner Gefährten. Wer sie beschimpft, hat Allah beschimpft.“ (Bukhari) „Möge Allah denjenigen verfluchen, der meine Gefährten verleumdet!“ (Tabarani, Bayhaqi, Hakim) „Wenn ihr die Namen meiner Gefährten hört, schweigt. Sagt kein Wort, das gegen ihre Würde ist.“ (Tabarani)

13Sure Beyyine 98/8
14Sure Beyyine 98/8

Es gibt eine Überlieferung von unserem Propheten Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, wo er die Gruppierung Najiyya als die Gruppierung der Erlösung bezeichnete. Die einzige Gruppierung dieses Glaubens wird als Ahl as-Sunna wa-l-Jamāʿa bezeichnet. Imam Abū Mansūr al-Māturīdī und Imam Abū l- Hasan al-Aschʿarī sind die beiden Gelehrten dieser Gruppierung des Glaubens. Imam Abū Mansūr al-Māturīdī und Imam Abū l-Hasan al-Aschʿarī gründeten keine eigene Rechtsschule, sie erklärten den Glauben und das Glaubenswissen, die von den Prophetengefährten (Sahabah), den Tabi'un, den vier Madhhab-Imamen und den Gelehrten von Ahl as-Sunna wa-l-Jamāʿa vor ihnen vermittelt wurde. Unter ihnen gehört Imam Abū l-Hasan al-Aschʿarī zur Schülerkette von Imam Asch-Schāfiʿī. Imam Abū Mansūr al-Māturīdī hingegen gehört zur Schülerkette von İmam Abū Hanīfa. Die Erklärung des Ahl as-Sunnah-Glaubens wurden durch die Gelehrten ausführlich erklärt, denn sie verteidigten in der Zeit, in der sie gelebt haben, den Glauben der Ahl as-Sunna wa-l-Jamāʿa gegen die korrumpierten Gedanken der irregegangenen Schulen (Sekten), welche im Glauben vom rechten Weg abgekommen sind. Außerdem begründeten sie den Glauben gegen das korrumpierte Denken der Materialisten, die sich mit der griechischen Philosophie befasst hatten. Gelehrte der Ahl as-Sunna, die in den folgenden Jahrhunderten kamen, vermittelten den Glauben der Ahl as-Sunna wa-l-Jamāʿa, indem sie den von diesen Imamen festgelegten Methoden folgten.

Imam Azam Ebu Hanife (r.a.)

Er sammelte das Wissen über fiqh und der Glaubenslehre der ehlu-sunnah. Er unterrichtete Hunderte seiner Schüler und ließ sie in Büchern festhalten, die uns bis heute erreichen. Er hatte viele Schüler und bildete große Müctehids und Gelehrte aus.
Sein richtiger Name lautet Numan. Er wurde 80 (699 n. Chr.) in Kufa geboren und wurde 150 (767 n. Chr.) in Bagdad Shehid (Märtyrer). Ebu Hanife gehört zu den Tabiin, das beutet, dass er zusammen einen Aufenthalt mit einem Sahaba hatte, welcher Enes b. Malik war (r.a).
Imam Azam wurde in Kufa geboren und wuchs dort auf. Er erhielt von seiner Familie eine hervorragende Erziehung und religiöses Wissen. Schon in jungen Jahren lernte er den Qur’an auswendig und lernte die arabische Schrift, Sarf, Nahiv und Literatur.
Als er gefragt wurde: „Von wem haben Sie das Wissen bekommen?“, antwortete er: „Von Hazrat Omer (r.a) durch diejenigen, die Wissen von Hazrat Omer (r.a) erhalten haben; Von Hazrat Ali (r.a) durch diejenigen, die Wissen von Hazrat Ali erhalten haben; Ich habe Wissen von Abdullah bin Mesud durch diejenigen erhalten, die Wissen von Abdullah bin Mesud erhalten haben.“ Imam Azam Ebu Hanife lernte Wissen von viertausend Menschen, insbesondere vom Wissen der ältesten der Gefährten, und erreichte das höchste Niveau in allen Wissenschaften (Ilim). Sein Ruhm verbreitete sich überall und alle Muctehids, Gelehrten und Vorgesetzten, die es zu seiner Zeit gab und die nach ihm kamen, haben ihn immer gelobt.
Als der Lehrer von Imam Azam, Hammad bin ebi Süleyman, verstarb, sahen seine Schüler, Freunde und Persönlichkeiten des Volkes, dass der einzige Gelehrte, der seinen Platz einnehmen konnte, Imam-i A'zam war, und forderten eindringlich, dass er seinen Platz einnehme. „Ich möchte nicht, dass die Wissenschaft (Ilim) stirbt!“ hat er gesagt und setzte sich auf den Lehrstuhl für Wissenschaft (Ilim). Er hat die Stelle seines Lehrers übernommen und begann, Schüler auszubilden. Die Zahl der Fiqh-Fragen, die im Umkreis von Imam-i A'zam gelöst wurden, hat 600.000 überschritten. Darunter gibt es Themen wie Sarf und Nahiv, die für das Verständnis der Fiqh- Wissenschaft nützlich sind, dass selbst die Experten der arabischen Sprache nicht in der Lage waren, sie aufzudecken und zu lösen, und sie drückten ihre Bewunderung aus. Die gelösten Fiqh Probleme sind entsprechend ihrer Art in Abschnitte (Bücher) unterteilt, und die Abschnitte sind entsprechend ihrer Art in Kapitel unterteilt. Fiqh wurde durch die Anordnung von Gottesdiensten, Munakehat, Muamelat, Hudud (Strafen), Ukubat, Frieden, Dschihad und internationalem Recht, Feraiz, also dem Erbrecht, geregelt.
So teilte Imam-i A'zam die Fiqh-Wissenschaft zum ersten Mal in Themen auf, sammelte die Informationen jedes Themas separat, legte die Methoden fest und schrieb die Bücher Feraiz (Erbrecht) und Shurut (Regeln). Darüber hinaus sammelte er das Glaubenswissen, das die Gefährten von unserem Meister, dem Propheten ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, vermittelt hatten, und gab es an Hunderte seiner Schüler weiter. Er bildete außerdem Spezialisten im wissenschaftlichen Kalam, der Glaubenserkenntnis, aus. Imam-i Maturidi schrieb die von ihm erhaltenen Kalam-Informationen in Büchern nieder. Die Zahl der von ihm ausgebildeten Schüler beträgt viertausendsiebenhundertdreißig. Von ihnen haben einige Fortschritte in den Naturwissenschaften gemacht, und etwa vierzig von ihnen haben das Niveau des İctihad erreicht. Einige Autoren bestimmten und schrieben die Namen und Identitäten der Schüler auf, die in seinen Klassen ausgebildet wurden, sowie die Städte, zu denen sie gehörten.
Seine Schüler, die in einem Zeitraum von dreißig Jahren in seinen Vorlesungen ausgebildet wurden, verbreiteten sich über die ganze islamische Welt, die damals sehr groß war. Sie verbreiteten den Glauben der Ahl as-Sunnah durch große Dienste, die sie mit verschiedenen Aufgaben als Mufti, Muderris (Lehrern), Qadi (Islamrichter) leisteten, und sie schrieben wertvolle Bücher zu dem Thema der Wissenschaft der Rechtsprechung, die der vom Propheten offenbarte Weg ist. Sie zeigten den Menschen den rechten Weg und führten sie zur Glückseligkeit. Sie übertrugen diesen Dienst auf die Jahrhunderte nach ihnen.
Seine wichtigsten Schüler waren Yakub bin Ibrahim, bekannt als Imam Abu Yusuf, Muhamed Shaybani, Zufer bin Huzeyl, Hasan bin Ziyad, sein Sohn Hammad, Dawud-i Tai, Asad bin Amr, Afiyat bin Yazid al-Advi, Qasim bin Ma'an, Ali bin Müshir, Hibban bin Ali.
Imam al-'A'zam (r.a) definierte fiqh als Wissen und Erkennen dessen, was dafür und was dagegen ist. Nach dieser Definition bezog er sich zur Bestimmung des fiqh auf die Edille-i sharia (Quellen des Islam).
Hier zeigte Imam Ebu Hanife den Muslimen einen Weg auf, dem sie folgen sollten, um den Islam in ihren Gottesdiensten und anderen Angelegenheiten korrekt zu befolgen, und zwar mit dem Wissen des Fiqh (Rechts), das er als Ergebnis seiner langen Studien und des Ijtihad mit den perfekten Methoden gelöst und zusammengestellt hatte, und dieser Weg wurde "Hanafi Madhhab" (Rechtschule) genannt.
Imam Shafi'i (r.a) sagte:
„Alle Muslime sind wie der Haushalt und die Kinder von Imam al-A'zam" (mit anderen Worten, so wie ein Mann den Unterhalt für seine Kinder verdient, hat Imam al-A'zam es auf sich genommen, das religiöse Wissen zu erklären, das die Menschen in ihren Angelegenheiten brauchen, um es allen leicht und bequem zu machen und sie vor einer schwierigen Aufgabe zu bewahren).

Imam Maturidi (r.a.)

Einer der beiden Glaubensführer des sunnitischen Islams ist Muhammed bin Muhammed Maturidi. Sein Beiname ist Ebu Mensur. Er wurde im Dorf Maturid in Samarkand geboren. Im Jahr 944 nach Christus (333 nach der Hidschra) starb er in Samarkand.
Imam Maturidi übernahm die Lehrinhalte des sunnitischen Glaubens, die von dem großen Imam Ebu Hanife überliefert und niedergeschrieben wurden. Er verfasste Bücher über die theologischen Konzepte und erklärte und bewies sie. Als Gelehrter der Theologie nahm Imam Maturidi den Kalam (islamische Theologie) und die İslamische rechtwissenschaft (Fiqh) von Ebu Nasr İyad an. Imam Maturidi war eine sehr gebildete Person und verbreitete den sunnitischen Glauben durch das Verfassen verschiedener Bücher und die Ausbildung von Schülern. Zu seinen Schülern gehörten große Gelehrte wie el-Hakim es-Semerkandi (bekannt als Ebul-Qasım Ishak bin Muhammed), Ebu Muhammed Abdulkerim bin Musa el-Pezdevi, Ebul-Leys el-Buhari und Ebul-Hasen bin Said. Diese Gelehrten schrieben ebenfalls tausende Bücher über den sunnitischen Glauben, indem sie die Überlieferungen von Imam Maturidi weitergaben.
Die Zeit, in der Imam Maturidi lebte, war geprägt von einem Niedergang des Abbasidenreichs, der Gründung neuer islamischer Staaten und zunehmenden Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen politischen Mächten und theologischen Gruppen. Wie andere islamische Gelehrte verteidigte und verbreitete Imam Maturidi den sunnitischen Glauben in seiner Zeit und ermutigte die Muslime, diesem richtigen Glauben zu folgen. Seine Methode bestand darin, die in den Büchern von Imam Ebu Hanife überlieferten theologischen Konzepte mit rationalen und überlieferten Beweisen zu erklären und zu systematisieren. So wurde Imam Maturidi zu einem Mujtahid, einem Gelehrten, der in der sunnitischen Glaubensrichtung interpretieren konnte.
Zu seinen Werken zählen:
  1. Kitab-ut-tevhid: In diesem Buch widerlegt er die falschen Ansichten abweichender Gruppen und erklärt den sunnitischen Glauben auf herausragende Weise.
  2. Tevilat-ul-Kur'an: Ein seltenes Werk über die Exegese (Tefsir) des Korans, zu dem Semerkandi einen umfangreichen Kommentar verfasste.
  3. Reddu Evaili'l-Edille lil Ka'bi ve Beyanu vehmi'l Mutezile: Ein Werk, das die Mutaziliten widerlegt.
  4. Er-Reddu ala usul'il Karamita: Ein Werk, das die Karamiten ablehnt.
  5. Reddu kitab-ul-imame li Ba'zir-Revafiza: Ein Werk, das die Feinde der Gefährten des Propheten ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ablehnt.
  6. Kitab-ul-makalat fil-kelam: Ein Werk über die Theologie.
  7. Me'haz-uş-şeriyye: Ein Werk über die Islamische Rechtswissenschaft.
  8. Kitab-ul-cedel: Ein Werk über die Prinzipien der Islamischen Rechtswissenschaft neben anderen Büchern.

Die im Universum existierenden Wesen können nicht von selbst existieren und verschwinden. Es gibt einen Beeinflusser, das heißt, einen Schöpfer von ihnen. Da es Universen und Kreaturen in diesen Universen gibt, muss es also einen Schöpfer geben, der diese Universen und die darin enthaltenen Kreaturen erschaffen hat. Die Existenz der Geschöpfe ist ein Beweis für die Existenz dieses Schöpfers, und dieser Schöpfer ist Allah der Erhabene. 15
Es gab einmal gar nichts. Das Universum und alles in ihr hat Allah teâlâ der Erhabene erschaffen. Sie alle sind Geschöpfe. Mit anderen Worten: etwas kann existieren, wenn es nicht existierte, und es kann verschwinden, wenn es existierte. Und es entstand, wenn es nicht existierte. 16
Ein weiterer Beweis dafür, dass das Universum erschaffen wurde, ist die ständige Veränderung und Zerstörung des Universums. Alles verändert sich. Was ewig ist, ändert sich jedoch nie. Das Wesen und die Eigenschaften Allahs dem Erhabenen sind so: sie ändern sich nie, aber in der Welt, in physikalischen Ereignissen, verändern sich die Zustände der Materie. In chemischen Reaktionen verändern sich die Substanzen, ihre Essenz, ihre Struktur. Wir sehen, wie Gegenstände verschwinden und sich in andere Gegenstände verwandeln. Die atomaren Veränderungen und Kernreaktionen, die heute neu bekannt sind, verwandeln die Materie, verwandeln das Element in Energie. Solche Veränderungen der Welten und Substanzen und ihr Entstehen auseinander können nicht aus der Ewigkeit kommen. Sie müssen einen Anfang gehabt haben, sie müssen aus den ersten Stoffen und Elementen entstanden sein, die aus dem Nichts geschaffen wurden.
Es gibt aber auch erschaffene Dinge, die ewig sind: Paradies und Hölle. Es gibt viele Koranverse, die bestätigen, dass Paradies und Hölle ewig sind (z.B., Al-Baqara 25, Al-i 'Imran 116, Al-Maidah 85, Al-An’am 128, At-Tawbah 68, Hud 107). Da ihr Dasein und ihr Weiterbestehen nicht von ihnen selbst ausgeht, so ist auch ihr Ewig sein nicht von ihnen selbst. Es ist Allah teâlâ welcher ewig ist und keinen Anfang und Ende hat, der sie ewig macht. 17

15Sure Bakara 2/29
16Sure Yasin 36/82
17Sure Hadid 57/1-6

Iman ar-Rabbani sagt: „Allah teâlâ ist erhaben über Raum und Zeit und hängt von keiner Richtung ab. Er ist weder an einem Ort noch in irgendeiner Richtung. Denn er ist der Schöpfer von Raum, Zeit und Richtungen. Ein unwissender Mensch mag denken, dass Allah sich oben auf dem über allen Geschöpfen liegenden ‘Arsh (=Thron) oder im Himmel befindet. All dies wurde jedoch zu einem bestimmten Zeitpunkt erschaffen. Kann etwas, das an einem bestimmten Zeitpunkt erschaffen wurde, ein Ort für jemanden sein, der erhaben über Raum und Zeit ist, der ewig ist und immer existiert?
Allah der Erhabene ist keine Substanz, kein Objekt und kein Zustand. Er hat kein Abbild, keinen Partner und kein Äquivalent. Er ist anders als alles, was wir wissen, wir denken oder was wir uns vorstellen können. Man kann Seine Modalität weder verstehen noch sie sich vorstellen. Alles, was einem über Ihn in den Sinn kommt, ist daher falsch. Er ist weder innerhalb noch außerhalb des Universums.“ 18
Gelehrte der Ahl as-Sunnah sagen: Gott ist nicht oben, unten oder seitlich. Jedes Wesen steht unter dem Thron. Der Thron ist eine Machtdemonstration und steht unter seiner Macht. Allah teâlâ braucht den Thron nicht. Der Thron existiert durch seine Gnade und Macht. So wie es vor Ewigkeiten war, ist es auch jetzt immer dasselbe. So wie es war, bevor er den Thron erschuf, wird es auch in der ewigen Zukunft immer so sein. Daran wird sich nichts ändern.

18( ذات ,اﻟﻞي ف ِ وﻻ ﺗﻔﻜﺮوا � � آ�َء ِ ا�ِي ف ﺮُوا ��ﺗَﻔ�َ) hadis,beyhagi

Ijtihad ist keine bloße Interpretation oder Meinung über ein Thema. Ijtihad setzt sehr viel Arbeit voraus. Der Zweck des Ijtihad besteht darin, zu versuchen, aus Versen des Qur’an el-Kerim und den Hadithen neue Regeln abzuleiten, indem man sie mit anderen Regeln vergleicht. Die Gelehrten, die Ijtihad machen können, werden Mujtehid genannt. Ihre Methode nennt man Ijtihad.
Allerdings könnten Gelehrte auch Fehler beim Ijtihad machen. Ein solcher Fehler ist aber keine Sünde. In einem Hadith-i-Sherif heißt es:
„Wenn der Gelehrte in seinem Ijtihad einen Fehler macht, erhält er eine Belohnung, und wenn er es richtig macht, erhält er zwei Belohnungen.“ (Bukhari)
Imam Azam (rh) sagt:
„Wenn wir in Versen und Hadithen keine Antwort auf eine Frage finden können aber dafür verschiedene Antworten der Gefährten (ashab) finden, werden wir eine dieser Antworten durch Vergleichsmethode auswählen (also Ijtihad machen).“
Beispielsweise heißt es in dem Vers, der zum Gehorsam gegenüber Mutter und Vater auffordert: „Sag zu ihnen nicht uff, ich habe keine lust mehr.“ In diesem Vers ist nicht die Rede davon, Eltern zu schlagen und zu verfluchen. Da in dem Vers klar gesagt wird, dass nur das Wort „uff“, schon verboten ist zu sagen, haben die Gelehrten die Schlussfolgerung davon entnommen (Ijtihad), dass auch Schlagen, Fluchen und Beleidigungen definitiv haram sind.
Auch ist es beispielsweise im Qur’an el-Kerim verboten, Wein zu trinken, und über andere Getränke wird nicht berichtet. Der Grund, warum Wein im Sinne des Wortes „Hamr“ haram ist, liegt darin, dass er den Verstand verwirrt und berauscht. Daher haben Gelehrte im Ijtihad gesagt, weil Wein haram ist, ist jedes alkoholische Getränk haram, weil sie sagen, dass jede berauschende Sache dann haram ist. Allah teâlâ, der Erhabene, befiehlt im Kuran el-Kerîm „mache den Ijtihad!“. Aus vielen Versen geht hervor, dass hochrangige Gelehrte mit tiefem Wissen der Ijtihad befohlen wird. In diesem Fall handelt es sich um eine Pflicht für diejenigen, die voll qualifiziert sind, also welche das Wissen dazu haben, Ijtihad zumachen.
Um einen Ijithad machen zu können und dafür würdig sein, gibt es viele Bedingungen und Regeln. Zuallererst ist es neben der Kenntnis der arabischen Sprache notwendig, den gesamten Qur’an el- Kerim auswendig zu lernen, die Feinheiten in den Versen des Qur’an el-Kerim zu kennen, die Zeiten und konkreten Anlässe, in denen die Verse offenbart wurden und ob es sich in den Versen um allgemeine, geringfügige (nasih mensuh), aufgehobene oder andere Aspekte handelt. Darüber hinaus muss man alle Hadithe aus den Hadith-Büchern auswendig kennen; man muss wissen, wann und warum jeder Hadith gesagt wurde, welcher Hadith vor oder nach dem anderen steht, welcher Hadith über bestimmte Ereignisse gesagt wurde (sebebil-vuruud) und von wem es erzählt wurde, wobei man auch die ganze Überlieferungskette auswendig wissen muss. Diese hohen Qualifikationen sind die notwendigen Voraussetzungen für den Ijtihad! Menschen mit solchen Eigenschaften und einem starken Geist konnten jedoch nur zur Zeit unseres Propheten ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, in der Zeit der (Gefährten) Sahaba und der Tabi‘in und Tabai Tabi‘in gefunden werden. Sie wuchsen in diesen gesegneten Gesprächszirkeln auf und erlangten dort ihre geistige Reife. Mit der Zeit wurden Ideen und Meinungen verfälscht und zerstreut, Innovationen entstanden, solch überlegene und wertvolle Menschen wie die frühen Gelehrten wurden immer seltener und nach dem vierten Jahrhundert nach der Hijra gab es keinen Gelehrten mehr, der diese Attribute und Eigenschaften besaßen. Dass dies so ist, steht deutlich in den Büchern (Mîzân-ul-kubrâ, Redd-ul- muhtâr und Hadika).

Nein, würden sie nicht. Denn ein Hadith lautet wie folgt:
„Als der Gesandte Allahs ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, Muaz bin Cebel (r.a) in den Jemen schickte, sagte er:
- Oh Muaz! Womit wirst du dort urteilen?
- Mit dem Buch Allahs!
- Was ist, wenn Sie es nicht im Qur’an finden können?
- Mit der Sunnah des Gesandten ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ...
- Was ist, wenn Sie es nicht in der Sunna finden können?
- Durch Ijtihad urteile ich nach dem, was ich verstehe.
Der Gesandte Allahs ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ﺻﻞ legte seine gesegnete Hand auf Muaz' (r.a.) Brust und sagte: „Alhamdulillah, so ist es richtig.“ (Tirmidhi, Abu Dawud, Darimi)

Qiyas (Vergleich) bedeutet, eine Sache mit einer anderen zu vergleichen. In der Islamischen Jurisprudenz (Rechtswissenschaft (fiqh)) bedeutet es, die Bestimmung von etwas zu verstehen, das nicht aus dem Qur’an el-Kerim oder den Hadithen verstanden werden kann und man es dann mit einer Sache vergleicht, bei dem es verstanden und bestimmt wurde. Der zweite Vers der Sure Hashr, „O ihr Gelehrten Vergleicht“ „vergleiche, was du nicht weißt, mit dem, was du weißt“.
Qiyas (Vergleichung) zu leugnen ist Verrücktheit.
Unwiderlegbares zu Leugnen ist Verrücktheit.
Qiyas soll die versteckten Bedeutungen des Qur’an el-Kerim und der Hadith offenbaren. In Beydavis Qur’an-Exegese (Tafsir) steht geschrieben, dass Giyas und Ijma (Gelehrtenkonsens) im 108. Vers der Sure Al-i Imran befohlen werden. Hadhrat Ibn Abidin erklärt: „Wer das Wissen, das durch Giyas verstanden werden kann, nicht akzeptiert, vom rechten Weg abweicht und ein Mensch der Bid'ah (=Erneuerung im Islam, was dort keinen Ursprung hat) macht, wird mit Sicherheit in die Hölle kommen.“ Dieser Vers ist in Baydawis Interpretation geschrieben, der besagt, dass Giyas zulässig und notwendig ist. Der Giyas zählt zu den Quellen des Islam.